Lemgo. (PM TBV) Der TBV Lemgo Lippe muss weiterhin auf einen Auswärtssieg gegen die Füchse Berlin warten.
Am 22. Spieltag der LIQUI MOLY HBL verkaufte sich das Team von TBV-Trainer Florian Kehrmann beim Meisterschaftsfavoriten zwar bis zum Ende teuer, musste jedoch letztendlich in die 14. Niederlage in Folge im Berliner Fuchsbau einwilligen. Erfolgreichster Werfer bei der 26:30 (11:15)-Pleite war Lukas Hutecek mit fünf Treffern.
Mit nur einer personellen Veränderung startete Kehrmann in der Berliner Max-Schmeling-Halle ins Rennen. Im Vergleich zum Heimsieg gegen die Rhein-Neckar Löwen rückte Linksaußen Samuel Zehnder für Leve Carstensen in die Startsieben. Mit Emil Buhl Laerke, Tim Suton, Jan Brosch, Nicolai Theilinger, Lukas Zerbe und Finn Zecher vertraute der TBV-Trainer ansonsten dem Personal der Vorwoche.
„Es muss alles passen, um auch in Berlin etwas Zählbares zu entführen“, hatte TBV-Kapitän Zerbe bereits vor der Begegnung festgehalten – doch das tat es in der Anfangsviertelstunde vor 7.808 Zuschauern nicht. Zwar fanden die Lemgoer Handballer in der Defensive gut in das Duell mit dem Tabellenzweiten, taten sich im Angriff jedoch gegen das großgewachsene Berliner Abwehrbollwerk sichtlich schwer. Mit einem Steal leitete Zerbe nach sieben Minuten selbst einen Tempogegenstoß ein, den er wenige Sekunde später auf der Gegenseite sicher im Gehäuse des Berliner Schlussmanns Milosavljev verwandelte. Doch die Berliner minimierten nun die eigenen Fehler, steigerten ihre Angriffseffektivität und setzen sich mit einem 4:0-Lauf auf 3:7 ab. Mit dem großen Selbstvertrauen aus dem Löwen-Spiel zeigten sich die Lemgoer unbeeindruckt und antworteten selbst mit einem 3:0-Lauf. Mit einem Strahl aus dem Rückraum verkürzte Niels Versteijnen nach 17 Minuten auf 6:7. In der Folge standen dann auch der Pfosten und die Latte dem Lemgoer Glück im Weg. Erst knallte Brosch den Ball an die Latte des Berliner Gehäuses (19.), dann traf Laerke nur den Pfosten (26.). Berlin hingegen nutzte die Ungenauigkeiten im Spiel der Lipper eiskalt aus, setzte sich kurz vor Schluss des ersten Abschnitts durch einen Lindberg-Treffer auf 10:15 ab. Frederik Simak verkürzte an alter Wirkungsstätte mit der Pausensirene auf 11:15.
In Halbzeit zwei bot sich den Fans in der Max-Schmeling-Halle ein ähnliches Bild. Im Angriff setzte der TBV nun auf sein bewährtes Sieben-gegen-Sechs und verkürzte unter der Regie von Hutecek zunächst auf 13:15 (33.). Doch wie so häufig an diesem Abend, hatten die Füchse immer eine postwendende Antwort parat. Humorlos veredelte Rückraumass Andersson mit seinem Treffer zum 13:18 (35.) einen erneuten 3:0-Lauf der Hausherren. Nach der Glanzvorstellung von TBV-Torwart Zecher gegen die Löwen, blieben die Torhüter am Samstagabend auf beiden Seiten blass. Auch Kastelic (30. bis 40.) bekam in Berlin nur selten einen Finger an den Ball. So sollten die TBV-Torhüter letztendlich auf fünf Paraden kommen, während Milosavljev sieben Würfe entschärfte. Auf dem Feld mühten sich die Lemgoer weiter mit allen Kräften ab, sollten den Abstand jedoch nicht mehr auf weniger als drei Tore verkürzen können. Spätestens mit seinem zehnten Treffer zum 25:30 (59.) machte Berlins Ausnahmespieler Mathias Gidsel alles klar. Simak konnte wenig später nur noch Ergebniskosmetik betreiben und traf zum 26:30-Endstand.
Mit 17:27-Punkten steht der TBV nun vorerst auf Platz 12, während die Füchse vorübergehend die Tabellenspitze erklimmen. Weiter geht es für den TBV am kommenden Freitag (23.2., 20 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den VfL Gummersbach. Dann dürfen sich die Lemgoer erneut auf eine ausverkaufte Kulisse freuen.
Die Stimme zum Spiel von Florian Kehrmann: „Wir habe es das ganze Spiel über geschafft, Berlin mit einer sehr intensiven Abwehrarbeit im Sechs-gegen-Sechs vor Probleme zu stellen. Leider haben wir uns in der Anfangsphase schwergetan, gute Chance zu kreieren. So haben wir häufig unter Zeitdruck abschließen müssen und haben uns eine 4-Tore-Hypothek mit in die zweite Halbzeit genommen. Zum Start des zweiten Abschnitts kommen wir gut rein, verpassen es dann jedoch uns festzubeißen. Hinten raus macht sich dann auch das Selbstverständnis einer Spitzenmannschaft vor heimischem Publikum bemerkbar. Die Füchse spielen es letztendlich sehr clever und abgezockt zu Ende.“
Füchse Berlin: Kireev, Milosavljev (6 Paraden); Darj (1), Tollbring (4), Andersson (5), Nowak, Lichtlein (3), Lindberg (4/2), Gidsel (10), Freihöfer, Sauter, av Teigum, Kopljar, Marsenic (3), Drux.
TBV Lemgo-Lippe: Zecher (4 Paraden), Kastelic (1 Parade); Hutecek (5), Theilinger, Zehnder (3/1), Brosch (4), Battermann, Simak (4), Laerke (4), Schagen, Carstensen, Suton (1), Zerbe (3), Versteijnen (2), Petrovsky