Solingen. (PM BHC) Der THW Kiel bleibt die einzige Mannschaft, gegen die der Bergische HC in seiner Historie noch nicht gewonnen hat.
Auch ein neuerlicher Versuch scheiterte. Nach einigen vielversprechenden Anläufen in den vergangenen Jahren setzte es diesmal aber eine deutliche Niederlage. Beim 30:39 (13:21) waren die Löwen nur etwa zehn Minuten auf Augenhöhe.
Die Anfangsphase war auch BHC-Sicht die beste im gesamten Spiel. Beide Mannschaften boten ein Offensivspektakel und trafen hochprozentig. Die Gäste durch Mads Andersen, Lukas Stutzke, Djibril M’Bengue und Tomas Babak, die einen 4:3-Vorsprung herauswarfen. Frederik Ladefoged verkürzte in der 10. Minute noch auf 7:8, danach überrollte der THW die dann auch teilweise indisponierten Löwen.
In der Abwehr gelangen weder Ballgewinne noch die Unterbindung von entscheidenden Kieler Pässen, im Angriff verwertete der BHC nun auch hervorragende Chancen aus sechs Metern nicht. Die Kieler nutzten jeden Fehler gnadenlos aus und hatten zeitweise keine Mühe, den BHC mit hohem Tempo zu überwinden.
Zu seinem Bundesliga-Debüt kam Jan Reimer. Der Zweitliga-Handballer von Bayer Dormagen, mit Zweitspielrecht beim BHC, scheiterte zwar bei seinen ersten beiden Versuchen, traf dann aber doch kurz vor der Pause zum 13:21 und später noch zum 26:36. Es waren die positiven Randnotizen eines ansonsten nicht gerade denkwürdigen BHC-Abends.
Daran änderte auch die leicht verbesserte zweite Halbzeit nichts, in der die Kieler die Führung ungefährdet hielten und den Sieg souverän nach Hause fuhren. Auf sieben Treffer kamen die Bergischen zwischendurch noch einmal heran, sahen sich in der 52. Minute aber auch kurzfristig einem Zwölf-Tore-Rückstand gegenüber (23:35). An eine Aufholjagd war jedenfalls schon in der Halbzeitpause nicht mehr zu denken.
Löwengebrüll – Stimmen zum Spiel
Jamal Naji: „Glückwunsch an den THW zu einem absolut verdienten Sieg. Wir haben das Spiel heute innerhalb von 20 Minuten hergegeben. Das ging einfach viel zu schnell. Wir kommen nicht in den Rückzug, schaffen es selber viel zu wenig unser Tempospiel zu zeigen und lassen zudem wahnsinnig viele Bälle von sechs Metern liegen. So muss man einfach festhalten, dass von unserem Matchplan einfach relativ wenig geklappt hat und so kommt dann auch der deutliche Sieg vom THW zustande. Sie haben es sehr dominant runtergespielt.“
Filip Jicha: „Einen großen Lob an meine Mannschaft für die Einstellung und die Energie, die sie heute an den Tag gelegt haben. Schon vor dem Spiel hatte ich nach der Bekanntgabe von Domagojs Vertragsverlängerung Gänsehaut. Vielleicht hat uns das geholfen, weil wir danach dementsprechend auch losgerollt sind. Unser Plan war ganz klar, dass wir mit viel Tempo und zweiten Bällen spielen wollten. Am Anfang ist uns das nicht so gut gelungen, weil es der BHC gut gemacht hat. Wir haben uns dann mit einem siebten Feldspieler in der zweiten Welle geholfen. Dadurch haben wir uns viele Situationen und Tore erspielt. Insgesamt hatten wir das Spiel fest im Griff und bis auf, dass wir ein paar Chancen zu viel liegengelassen und ein paar technische Fehler zu viel erlaubt haben, bin ich sehr zufrieden. Ich freue mich für die Jungs, dass sie nachdem Spiel gegen Paris so nachgelegt haben. Als letztes möchte ich Steffen Weinhold hervorheben: Er hat eine wirklich schwere Zeit hinter sich und konnte nach acht Monaten Pause sein Comeback feiern. Das war ein sehr besonderer Moment.“
Jörg Föste: „Mit dieser Besetzung ist es in Kiel ohnehin schwer, gut auszusehen. Mit dieser Leistung aber ist es unmöglich. Nicht einverstanden sein können wir mit den Absprachen in der Deckung, mit dem Rückzug und mit dem Entscheidungsverhalten in der Offensive. Zudem müssen wir auch ernsthaft über die Darbietungen einzelner Leistungsträger sprechen. Da kommt eindeutig zu wenig. Das werden wir intern thematisieren.“
THW Kiel – Bergischer HC 39:30 (21:13)
THW Kiel: Mrkva, Bellahcene – Ehrig (6), Duvnjak (1), Landin, Overby (1), Weinhold (2), Wiencek (5), Ekberg (6/3), Johansson (3), Dahmke (5), Gurbindo Martinez (3), Wallinius (1), Bilyk (4), Pekeler (1), Ellefsen (1). Trainer: Filip Jicha Bergischer HC: Johannesson, Rudeck – Beyer (8/3), Nothdurft (1), Andersen (3), Stutzke (1), Morante (2), Babak (1), Arnesson (1), Ladefoged (6), Santos, M´Bengue (2), Fraatz (3), Reimer (2). Trainer: Jamal Naji Schiedsrichter: Marijo Zupanovic und Martin Thöne Siebenmeter: 3/3 – 3/4 Zeitstrafen: 2 – 3 (Ehrig, Overby – Nothdurft (2), Ladefoged)
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