Hagen. (PM Eintracht) Immer konkrete Formen nehmen die Planungen der Verantwortlichen beim Handball-Zweitligisten VfL Eintracht Hagen für die kommenden Spielzeiten an. Wie der Verein... VfL Eintracht Hagen verlängert mit Jan-Lars Gaubatz um zwei Jahre
Jan Lars Gaubatz

Jan Lars Gaubatz – © by Sportstimme (MK)

Hagen. (PM Eintracht) Immer konkrete Formen nehmen die Planungen der Verantwortlichen beim Handball-Zweitligisten VfL Eintracht Hagen für die kommenden Spielzeiten an. Wie der Verein nun bekanntgab, verlängerten die Grün-Gelben den zum Saisonende auslaufen Vertrag von Linkshänder Jan-Lars Gaubatz um zwei weitere Jahre, bis 2020. Dies ist ein eindeutiger Vertrauensbeweis in die Qualitäten des Halbrechten, der sich im Spiel gegen den Bergischen HC einen Kreuzbandriss zugezogen hatte.

„Es ist super, dass es geklappt hat – und freut mich sehr“, betont Cheftrainer Niels Pfannenschmidt hinsichtlich der Verlängerung. Die Beweggründe liegen für den Ostwestfalen auf der Hand: „Er kennt das Umfeld, war vor der Verletzung ein wichtiger Teil der Mannschaft, ist es seitdem nach wie vor. Er ist innerhalb der Mannschaft anerkannt, hoch in der Hierarchie angesiedelt.“ Gemeinsam mit Andreas Bornemann wird Gaubatz „ein sehr starkes Duo auf der Position bilden. Sie sind ganz unterschiedliche Spielertypen. Mit seiner hohen Qualität in der Abwehr passt ‚Gaubi’ ideal in unser System“, so der 43-Jährige, der abschließend unterstreicht, dass er „sehr happy“ über den Transfer ist, für den „ich mich sehr im Verein eingesetzt habe. Mit Andreas und Jan sehe ich uns gegenüber der Konkurrenz gut aufgestellt.“

Den Hergang der Gespräche beleuchtet Sportdirektor Michael Stock. „Wir haben bereits im Dezember die ersten Gespräche mit Jan geführt. Die Professionalität hat es natürlich gebührt, dass wir den Markt sondieren. Nichtsdestotrotz war es für uns von Anfang an klar, dass wir mit Jan verlängern wollen“, resümiert Stock. Auch für den sportlichen Architekten sind die Gründe für die Verlängerung offensichtlich: „Er hat in den vergangenen zwei Jahren vieles von dem verkörpert, was wir in unserem Anforderungsprofil an einen Spieler stellen. Er ist ein trainingsfleißiger, zuverlässiger Spieler – und hat dazu viel Erfahrung, ist trotz der Verletzung stets ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Das bedeutet, dass nicht nur die Leistung auf sondern auch neben dem Platz genau in unser Raster passt. Wir wollen damit auch ein Zeichen setzen, dass wir zu einem Spieler stehen, der so eine Verletzung erlitten hat.“

Selbst wenn sich der Kampf um den Klassenerhalt, wollen die Verantwortlichen bei der Rückkehr des 28-Jährigen nichts überstürzen. „Wir werden ihm die Zeit geben, bis er wieder bei 100 Prozent ist. Ist er nicht bei 100 Prozent, nach Einschätzung unserer Ärzte als auch von seinem eigenen Gefühl her, dann werden wir ihn definitiv nicht einsetzen.“

Der Spieler selbst zeigte sich ebenfalls hochzufrieden, dass es mit der Verlängerung geklappt hat. „Das hier ist ein Projekt, an dem ich gerne weiter mitarbeiten möchte. Ich bin auch sehr dankbar, dass mir seitens des Vereins trotz des Kreuzbandrisses das Vertrauen geschenkt worden ist. Ich bin ja auch hier Her gekommen, um dabei zu helfen, den Verein in der 2. Bundesliga zu etablieren. Das ging diese Saison ja leider nicht so wie erhofft, aber in den kommenden zwei Saisons habe ich nun Gelegenheit, dabei zu helfen“, erklärte Gaubatz. Für den gebürtigen Mainzer war es zudem wichtig hervorzuheben, dass „es allesamt sehr gute Gespräche waren, vor allem mit Niels.“ Außerdem fühlen sich seine Ehefrau Theresa und er selbst sehr wohl in Hagen: „Wir haben unseren Freundeskreis und die Familie in der Nähe. Da war es naheliegend hier zu bleiben.“

Vorschau: Bergischer HC – VfL Eintracht Hagen (Freitag, 19 Uhr, Klingenhalle)

Vor dem dritten von vier Doppelspieltagen in der 2. Bundesliga bietet sich für die Handballer des VfL Eintracht Hagen eine sehr schöne Momentaufnahme: Beim Gastspiel beim Bergischen HC trifft morgen der Spitzenreiter aus der Klingenstadt auf seinen ärgsten Verfolger – zumindest beim Blick auf die Rückrundentabelle, in der neben dem Duo nur zwei weitere Teams ebenfalls 6:0 Punkte gesammelt haben.

Die Rollenverteilung ist indes dennoch eindeutig angesichts der Qualität, die der Kader des souveränen Liga-Primus mit sich bringt: „Sie fegen regelrecht durch die Liga, scheinen nach der Winterpause noch mehr Stabilität zu haben, obwohl viele Spieler nicht da waren“, analysiert Hagens Cheftrainer Niels Pfannenschmidt, den die beiden ersten Auftritte der Bergischen im Jahr 2018 sehr beeindruckt haben. „Das war schon eindrucksvoll. Sie haben die hohe Qualität eben auch in der Breite, sind zudem sehr effektiv.“

Nach Einschätzung des Ostwestfalen haben die Solinger nicht nur den besten Kader der Liga, sondern absolutes Erstliga-Niveau: „Das hat nichts mit der zweiten Liga zu tun, das ist eine andere Welt.“ Verstecken braucht sich der 43-Jährige mit seinen Farben indes trotzdem nicht. „Wir haben auch ein gutes Niveau, das wir inzwischen abrufen. Dazu haben wir viel Selbstvertrauen – und es geht auch in diesem Spiel nur um zwei Punkte“, erklärt Pfannenschmidt.

Orientieren können sich die Grün-Gelben dabei am Gegner vom Sonntag, dem VfL Lübeck-Schwartau, die dem BHC die bisher einzige Niederlage beigefügt haben. „Schwartau hat im Vorfeld auch nicht unbedingt an den Sieg geglaubt, es aber geschafft“, berichtet der Übungsleiter, ehe er anschließt: „Wenn wir etwas Zählbares mit nach Hause nehmen wollen, dann brauchen etwas Besonderes. Wir benötigen einen starken Torwart, eine gute Abwehr, den Gegenstoß.“ Auch wenn der VfL als klarer Außenseiter anreist, „werden wir alles für einen Sieg tun, um die zwei Punkte kämpfen, denn für uns ist jeder Punkt wichtig – auch wenn wir uns der Schwere der Aufgabe bewusst sind“, so Pfannenschmidt.

Der Verweis auf weiterhin benötigte Punkte dient auch als Fingerzeig für all zu optimistische Einschätzungen, dass der avisierte Klassenerhalt nun ein Selbstläufer sei. „Die SG Leutershausen ist vergangene Saison mit 32 Punkten abgestiegen. Ich denke zwar nicht, dass wieder 32 Punkte nötig sein werden, um die Klasse zu halten, aber dies sollte als mahnendes Beispiel gelten. Wollen wir die 32 Punkte erreichen, dann fehlen uns noch sieben Siege“, unterstreicht der Trainer.

Personell muss der Trainer indes etwas umbauen. Neben Rekonvaleszent Jan-Lars Gaubatz fallen Tim Lindner (nach Rückenoperation) und Paul Saborowski (Rückenverletzung) definitiv aus. Zudem mussten Daniel Mestrum (Grippe) und Dominik Waldhof (Operation) unter der Woche beim Training kürzer treten. Für Lindner rutscht Jan Roskosch aus der Verbandsliga-Reserve in den Kader ersten Mannschaft auf. „Bei ‚Waldi’ hoffe ich auf einen Einsatz, bei ‚Messi’ wird es eng“, berichtet Pfannenschmidt.

Vorschau: VfL Eintracht Hagen – VfL Lübeck-Schwartau (Sonntag, 17 Uhr, Arena am Ischeland)

Am Sonntag geht es für die Eintracht mit dem VfL Lübeck-Schwartau direkt gegen das nächste Spitzen-Team der Liga. Die Mannschaft aus Schleswig-Holstein hat sich nach einigen strukturellen Veränderungen den Aufstieg in die „stärkste Liga der Welt“ bis 2020 als Ziel gesetzt – und könnte dies nach Einschätzung Pfannenschmidts bereits in dieser Spielzeit schaffen: „Sie sind für mich aufgrund der Qualität und Breite des Kaders mit vier bis fünf weiteren Mannschaften ein Kandidat auf den zweiten Aufstiegsplatz hinter dem BHC.“

Im Hinspiel hatten die Hagener nach starker Leistung extrem unglücklich mit 25:26 das Nachsehen, obwohl sie in der 55. Minute noch mit 24:23 vorne lagen – und in der Schlussphase noch 38 Sekunden für den Ausgleichstreffer zur Verfügung hatten. Bei den Gästen hat sich in der Winterpause einiges getan: Der bis dato beste Rückraumschütze Oliver Milde kehrte nach der Verletzung von Paul Drux zu seinem Stammverein Füchse Berlin zurück. Dafür verpflichtete der VfL mit dem Polen Pawel Genda „sehr guten Ersatz, eine echte Granate“, so der Eintracht-Coach mit Blick auf die Qualitäten des Halblinken. So deckt Genda nicht nur im Innenblock, sondern ist überdies noch eine „Wurfmaschine“.

Die Qualitäten der Gäste beschreibt Pfannenschmidt wie folgt: „Sie sind sehr stabil in ihrer Leistung, auch wenn sie zuletzt beim Unentschieden gegen den HC Elbflorenz etwas Glück gehabt haben. Schwartau hat immer mal wieder einen Hänger im Spiel. Davon darf man sich aber nicht täuschen lassen, sie kommen nämlich auch immer wieder, können einen Rückstand drehen.“ Das Aushängeschild der Mannschaft vom Holstentor ist die Defensive mit einem starken Torhüter Dennis Klockmann dahinter.

Abschließend verweist Pfannenschmidt noch auf die Eigenarten eines Doppelspieltages. „Das zweite Spiel ist immer etwas Besonderes. Da geht es darum, wer mit seinen Kräften am besten zurecht kommt. Es ist ein ganz anderes Spiel als an einem normalen Spieltag. Aber: Wir spielen zuhause. Da wollen wir jedes Spiel gewinnen, egal wer da kommt. Also lautet unsere Devise, dass wir mit der Unterstützung unserer Fans möglichst wieder zwei Punkte einfahren wollen.“

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