Gummersbach. (PM VFL) Seit seinem Wiederaufstieg in die LIQUI MOLY HBL in der Saison 2021/22 begeistert der VfL Gummersbach in der stärksten Liga der... „Man kann klar sagen, dass die nächsten Wochen darüber entscheiden werden, wohin der Weg des VfL Gummersbach zukünftig führen wird.“ – Geschäftsführer Christoph Schindler sieht VfL Gummersbach am Scheideweg für die Zukunft

Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson (links) und Geschäftsführer Christoph Schindler – © Sportfoto-Sale (MK)

Gummersbach. (PM VFL) Seit seinem Wiederaufstieg in die LIQUI MOLY HBL in der Saison 2021/22 begeistert der VfL Gummersbach in der stärksten Liga der Welt die Handballfans in ganz Deutschland.

Während die Mannschaft um Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson ihren Fokus bereits auf die anstehende Rückrunde in der Liga sowie das bevorstehende Viertelfinale im DHB-Pokal-Wettbewerb richtet, werden im Hintergrund die sportlichen und wirtschaftlichen Weichen für die Zukunft des Vereins gestellt. Im Interview zieht Geschäftsführer Christoph Schindler eine Zwischenbilanz und spricht über aktuelle Herausforderungen sowie die weiteren Ziele des VfL Gummersbach in den kommenden Jahren.

Wie sieht dein Fazit zur Hinrunde der laufenden Saison aus?
Schindler:
Nach einer guten Vorbereitung hatten wir zu Beginn der aktuellen Saison einige Schwierigkeiten, haben dann aber immer besser in die Spielzeit hineingefunden. Auch wenn wir einige Partien verloren haben, die wir meiner Meinung nach hätten gewinnen können, stehen wir aktuell auf einem sehr guten siebten Tabellenplatz. Dabei darf man nicht vergessen, wo wir herkommen und welche Altersstruktur in unserem Kader herrscht. Vor diesem Hintergrund bin ich natürlich zufrieden.

Wie fällt dein Rückblick auf die Zeit seit dem Aufstieg im Sommer 2022 aus?
Schindler:
Es ist schon erstaunlich, wie schnell wir uns in der ersten Liga etabliert haben. In der vergangenen Saison sind wir mit der jüngsten Mannschaft in das große Abenteuer Handball-Bundesliga gestartet, auf Anhieb Zehnter geworden und aktuell stehen wir mit Platz sieben sogar noch besser da. Jeder einzelne Spieler hat sich weiterentwickelt und wir stellen derzeit wieder sieben Nationalspieler zur Europameisterschaft ab. Auch das hat eine gewisse Aussagekraft über die Qualität unserer Spieler. Dementsprechend bin ich sehr positiv, was die letzten anderthalb Jahre, aber auch die aktuelle Entwicklung der Mannschaft betrifft.

Wo steht der Verein aktuell?
Schindler:
Nach dem Abstieg im Jahr 2019 hat kaum jemand mehr an uns geglaubt. Viele sind davon ausgegangen, dass eine Rückkehr in die erste Bundesliga unmöglich ist. Aber bekanntlich zahlt sich Fleiß auf und neben der Platte aus, so dass wir noch stärker zurückgekommen sind. Wir sind in der glücklichen Situation, nahezu bei jedem Heimspiel ausverkauft zu sein und stehen – Stand heute – bei knapp 2.100 Dauerkarten, Tendenz weiter steigend. Partnerschaften mit Unternehmen wurden weiter ausgebaut. Zusätzlich haben wir über 90 neue Partner dazugewonnen und den Umsatz um ca. 70 Prozent erhöht. Die Handballakademie wurde mit zehn Nachwuchsmannschaften in die GmbH eingegliedert, um die Professionalität voranzutreiben und mittlerweile stellen wir einige vielversprechende Jugend-Nationalspieler. Wir haben mit Gudjon Valur Sigurdsson den Trainer des Jahres und mit Julian Köster den wahrscheinlich begehrtesten Handballer Deutschlands in unseren Reihen. Wir können uns aktuell also kaum beschweren. Teil der Wahrheit ist aber auch, dass damit nicht nur die Ansprüche gestiegen sind, sondern auch die Kosten. Darüber hinaus sind wir weiterhin dabei, unsere Altlasten zu reduzieren. Mittlerweile haben wir ein Niveau erreicht, bei dem man sich die Frage stellen muss, in welche Richtung es für den Verein in den kommenden Jahren gehen soll.

Welche Ziele verfolgt der Verein in den kommenden Jahren?
Schindler:
Damit beschäftigen wir uns gerade intensiv. Durch die positive Entwicklung der vergangenen Jahre, die Vertragsverlängerungen mit wichtigen Spielern sowie die Neuverpflichtungen in der jüngeren Vergangenheit haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um in den kommenden Jahren erfolgreichen Bundesligahandball in Gummersbach zu sehen. Somit besteht eine einmalige Chance, den Verein langfristig und nachhaltig zu positionieren. Dafür braucht es aber entsprechende Voraussetzungen.

Was heißt das konkret?
Schindler:
Die Entwicklung ist sehr gut. Um den Status Quo zu halten und eventuell sogar noch höher zu schauen, müssen wir die wirtschaftlichen Voraussetzungen schaffen. Fans, aber vor allem die Wirtschaft, müssen sich jetzt klar positionieren. Nur gemeinsam und mit tatkräftiger Unterstützung, werden wir es schaffen, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
Wir führen aktuell viele Gespräche und arbeiten an diversen Konzepten und Szenarien. Man kann klar sagen, dass die nächsten Wochen darüber entscheiden werden, wohin der Weg des VfL Gummersbach zukünftig führen wird.

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Der VFL Gummersbach beendet die Saison 22/23 als Aufsteiger auf Platz zehn. Kann der VFL dieses Ergebnis in der kommenden Saison noch verbessern?



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