Hagen gehen zwei weitere Talente ins Netz Hagen gehen zwei weitere Talente ins Netz
Hagen. (PM VFL) In den vergangenen Jahren haben die Handballer des VfL Eintracht Hagen viele gute Erfahrungen mit jungen, talentierten Spielern gemacht – daher... Hagen gehen zwei weitere Talente ins Netz

Hagen. (PM VFL) In den vergangenen Jahren haben die Handballer des VfL Eintracht Hagen viele gute Erfahrungen mit jungen, talentierten Spielern gemacht – daher ist es nur logisch, dass die Verantwortlichen diesem Kurs bei den Planungen für die Spielzeit 2018/19 treu bleiben.

Die Eintracht schwört sich ein – © by Sportstimme (MK)

Wie Sportdirektor Michael Stock erfreut verkündete, unterschrieben Rückraum-Allrounder Tim Brand (7. Oktober 1998) und Rechtsaußen Damian Toromanovic (22. September 1999) beide Zwei-Jahres-Verträge. Brand wechselt vom TSV GWD Minden nach Hagen, Toromanovic kommt vom VfL Gummersbach.

Das sagt der Sportdirektor

„Mit Tim und Damian haben wir zwei Top-Talente aus der Region verpflichtet. Obwohl die abgebenden Vereine sie beide gerne behalten hätten, haben sie sich für uns entschieden. Das finde ich bemerkenswert – und wir sind sehr froh, dass wir sie verpflichtet haben“, berichtet Stock, der die „sehr guten und angenehmen Gespräche“ mit den Vätern der beiden Akteure rund um die Wechsel hervorhob. Zudem zeigt sich der sportliche Architekt „überzeugt, dass sie sich Spielanteile erkämpfen werden.“

Das ist Tim Brand

Beim HV Sundern begann der 19-jährige Brand seine sportliche Laufbahn, ehe es ihn über die Station beim HTV Sundwig/Westig und Berufungen in die Kreis- und Westfalenauswahl nach Dankersen zog. Dort spielte er in der B- und A-Jugend drei Mal um die Deutsche Meisterschaft mit. Dabei drang er zwei Mal bis ins Halbfinale vor, ein Mal siegten seine Farben. Der Rechtshänder hat zudem einen starken familiären Bezug zu Hagen: Sein Vater Thomas lebte 35 Jahre in Hagen, dort besuchte er auch nach dem Umzug immer wieder seine Großmutter. „Meine Mutter Karen kommt aus Wuppertal, das ist ja auch direkt um die Ecke“, ergänzt Brand.

Sportlich stellt der Wechsel „von der 3. Liga in die 2. Bundesliga einen Riesen-Schritt“ für Brand dar. „Es ist alles körperlicher und robuster. Trotzdem nehme ich die Herausforderung natürlich an und werde mein Bestes geben“, unterstreicht Brand, für den sich mit dem Transfer nach Hagen wegen seiner Wurzeln „ein Traum erfüllt“ hat.

Das ist Damian Toromanovic

Der 18-jährige Toromanovic ist ein klassischer Flügelflitzer, der 2008 seine Laufbahn beim VfL Gummersbach begann, von dem er nun auch an die Volme wechselt. Bis 2015 blieb Toromanovic den Oberbergischen treu, ehe er für zwei Spielzeiten an die Akademie des TSV Bayer Dormagen wechselte. In seiner Jugendzeit spielte er genau wie Brand drei Mal um die Deutsche Meisterschaft, stand zwei Mal im Viertelfinale und ein Mal im Halbfinale.

Hinsichtlich seines Engagements in Hagen äußert sich Toromanovic wie folgt: „Ich freue mich, dass ich die Chance bekommen habe. Mit Niels habe ich einen Super-Trainer gefunden, der auf junge Leute setzt und diese entwickeln kann. Dazu habe ich jetzt schon das Gefühl, dass ich mich gut einleben werde, hatte nie Probleme mich in eine Mannschaft zu integrieren. Persönlich versuche ich, das Bestmögliche herauszuholen. Für mich steht aber zunächst einmal die Entwicklung im Vordergrund – und dafür muss ich in jedem Training alles geben.“

Das sagt der Trainer

Eine gewisse Vorfreude auf seine Neuzugänge ist auch Cheftrainer Niels Pfannenschmidt anzumerken: „Tim war immer mal wieder ein Thema, allein aufgrund seiner familiären Bezüge hier. Er ist genau wie Damian sehr gut ausgebildet worden in seinem Verein. Tim ist sehr dynamisch, hat ein sehr gutes Eins-gegen-Eins. Damian ist ebenfalls sehr talentiert, hat im Training voll überzeigt, daher war er eine logische Verpflichtung. Er kann von Dragan Tubic sicherlich auch noch viel lernen.“

Belohnung für die harte Arbeit: Bergner, Mossuto und Vogt erhalten Profi-Verträge

Fester Bestandteil der Philosophie der Handballer des VfL Eintracht Hagen ist es, Jugendspieler im höchstmöglichen Maß zu fördern. Mit dem Sprung in die A-Jugend-Bundesliga beschenkten sich die Grün-Gelben ein Jahr eher als geplant mit der Bestätigung für ihre Anstrengungen. Nun folgt die logische Konsequenz: Mit Kreisläufer Tom Bergner und den Torhütern Giuseppe Mossuto und Steffen Vogt erhielten drei Akteure aus dem Kader von Trainer Ralf Heinemann und Jugendkoordinator Axel Meyrich einen Vertrag über zwei Jahre als Kaderspieler der ersten Mannschaft in der 2. Bundesliga. Aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Vize-Kapitän Julian Renninger ist Bergner direkt in den Kader von Cheftrainer Niels Pfannenschmidt gerückt.

„Ich begrüße das sehr. Es war seit Jahren unsere Zielsetzung, dass wir über eine gezielte Jugendarbeit Perspektivspieler an unsere erste Mannschaft heranführen. Dass uns das nun gelungen ist, ist ein Zeichen. Und die drei Spieler sollen aus Sicht des Vorstandes nicht die letzten Akteure sein, denen dieser Sprung gelingt“, unterstreicht der erste Vorsitzende, Detlef Spruth.

Die Worte Spruths ergänzt Sportdirektor Michael Stock: „Wir bilden nicht nur generell aus, sondern auch gezielt für die Bundesliga-Mannschaft. Hilfreich ist dabei sicherlich, dass die Wege zwischen Axel Meyrich und Niels Pfannenschmidt sehr kurz sind. Hinzu kommen die Qualitäten von Mathias Grasediek als Individualtrainer. “ Zwar steht für das Trio weiter die A-Jugend voll im Fokus – „hoffentlich wieder in der A-Jugend-Bundesliga“ – aber: „sie werden vollwertige Mitglieder des Profi-Kaders sein und an so vielen Einheiten wie möglich teilnehmen. Sie stellen ein Versprechen für die Zukunft dar, müssen dies aber mit ihrem Fleiß und ihrer Entwicklung ein Stück weit selbst einlösen“, so Stock.

Für A-Jugend-Trainer Heinemann ist „die Entscheidung, die drei Spieler mit einem Profi-Vertrag auszustatten, die Bestätigung, dass wir den richtigen Weg gehen, der Verein in der Zukunft auf junge Spieler setzt. Und es zeigt, dass die Arbeit im Training Früchte trägt. Wir wollen auch genau diese Zukunftsperspektive bieten.“

Vor einem Jahr wechselte Heinemann mit den drei Jugendspielern zur Eintracht. Für den Polizeikommissar ein logischer Schritt: „Sie sind genau wie ich wegen der Perspektiven, die beim VfL geboten werden, hier hingekommen. Sicherlich gehören Talent und viel Disziplin dazu. Aber neben den Stützpunktvereinen mit Internaten ist der VfL die größte Adresse, bietet ein sehr gutes Gesamtpaket. Torwarttrainer, Individualtrainer, engagierter Trainer der ersten Mannschaft – das kann man schon vorzeigen.“

Heinemanns Trainer-Kollege Meyrich zeigt sich stolz. „Es ist nicht selbstverständlich als Trainer mit drei so ehrgeizigen Heranwachsenden zu arbeiten. Ich freue mich für alle drei Spieler, das haben sie sich mit viel Trainingsfleiß, aber auch mit Talent verdient. Der Verein hat die Türe in den Leistungsbereich für sie jetzt weit geöffnet – durchgehen müssen sie aber selbst“, erklärt Meyrich.

Seine drei Schützlinge beschreibt Meyrich wie folgt: „Steffen Vogt strahlt für einen 18-Jährigen eine immense Ruhe aus. Unser Manager Thorsten Witte sagt immer scherzhaft, dass er einen Ruhepuls von 35 hat. Tom Bergner zeichnet eine extreme Körperlichkeit aus. Er arbeitet auch hart daran, mehr Muskelmasse zuzulegen. Er macht instinktiv schon viel richtig, setzt sehr gute Sperren – was ihm auch schon die Spieler der ersten Mannschaft bestätigt haben. Das ist natürlich das tollste Lob, das er bekommen kann. Giuseppe Mossuto hat die besten Reaktionswerte, ist von drei ehrgeizigen Spielern der Ehrgeizigste.“

Die Einschätzungen Meyrichs teilt auch Manager Witte: „Sie sind handballverrückt, stellen sich gerne neuen Herausforderungen. Sie passen vom Charakter her auch sehr gut rein, legen zudem ein professionelles Verhalten an den Tag. Wenn andere Jungs feiern gehen, legen sie sich früh ins Bett, weil am nächsten Tag ein Spiel ansteht. Sie sind definitiv in der Lage Leistungssport zu betreiben.“

Doch was sagen die drei hoch gelobten Akteure, die in der kommenden Spielzeit allesamt noch in der A-Jugend antreten können, selbst?

Der 1,96 Meter große Bergner „freut sich sehr“ angesichts des Vertrauens, dass der Verein ihm entgegenbringt – und gibt gleich ein Versprechen ab: „Ich möchte das unbedingt zurückzahlen.“ Dabei geht er selbstkritisch und analytisch vor: „Ich habe noch viel Arbeit vor mir, um das Ziel zu erreichen. Das ist schon ein großer Sprung. Alles ist viel schneller, deutlich physischer.“

Für den 1,90-Mann Mossuto ist es „nicht selbstverständlich“ so ein Angebot zu erhalten – „so geht es nicht vielen Spielern aus der A-Jugend-Bundesliga.“ Umso größer war die Freude, als er die Möglichkeit erhielt. „Das hat wirklich viele Glücksgefühle ausgelöst“, gibt er offen zu. Den Unterschied zur Jugend skizziert er indes als immens. „Das ist schon etwas anderes. Der Wurf ist härter, das Spiel viel schneller. Als Torwart muss man da das Spiel besser lesen, mehr erahnen. Es funktioniert nicht mehr alles mit Reflexen.

Beim 1,98 Meter großen Vogt war die Freude ebenfalls groß. „So eine Chance, so ein Angebot – das bekommt man nicht alle Tage. Ich habe mich sehr geehrt gefühlt.“ Ähnlich wie sein Positionskollege sieht er die größten Unterschiede im Tempo und bei der Härte des Wurfs. Aber auch die Größe und Athletik der Abwehrreihe vor ihm macht einen Unterschied aus. „Man sieht deutlich weniger, muss sein Stellungsspiel anpassen“, erläutert Vogt.

Extrem positiv bewerten alle drei Akteure sowohl die Zusammenarbeit mit Pfannenschmidt (Bergner: „Das ist einfach ein Super-Trainer.“ Vogt: „Er geht unglaublich auf uns ein.“ Mossuto: „Der Trainer und die beiden Torhüter geben uns viel Feedback und tolle Tipps.“) als auch ihre Aufnahme in die Mannschaft. „Wir sind toll aufgenommen worden, alle sind sehr nett und direkt auf uns zugegangen. Dazu bekommen wir sehr viele Tipps“, schildert Bergner stellvertretend.

Cheftrainer Pfannenschmidt blickt der Zusammenarbeit positiv entgegen: „Ich freue mich, wenn wir aus der eigenen Jugend Spieler einbauen können. Mit Tom haben wir einen Spieler, in dem ich sehr großes Potenzial erkenne. Er ist ein Rohdiamant, hat für einen Kreisläufer die passende Statur, kann auch decken. So ein Spieler wird von allen Vereinen gesucht. Nun gilt es für uns, das umzusetzen, ihn trainingstechnisch auf ein höheres Niveau zu bringen. Er wird die komplette Vorbereitung bei der ersten Mannschaft mitmachen, wir werden viel Freude an ihm haben. Steffen war ja bereits in dieser Saison mit im Trainingslager, dazu habe ich beide Torhüter beim Training.“

Ebenfalls durchweg positiv äußert sich Individualtrainer Grasediek: „Ich denke, dass man mächtig stolz sein kann, wenn man es schafft, drei junge Leute an den Spitzensport heranzuführen. Wenn so eine Qualität da ist, dann ist es sicherlich ein Verdienst von vielen Personen, aber auch vom Verein selbst, der diese Möglichkeit bietet.“

sportstimme

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