Eintracht: Gastspiel in Saarlouis, Neuzugang aus Hüttenberg Eintracht: Gastspiel in Saarlouis, Neuzugang aus Hüttenberg
Hagen. (PM Eintracht) In Spiel eins nach dem endgültig unter Dach und Fach gebrachten Klassenerhalt reisen die Handballer des VfL Eintracht Hagen in der... Eintracht: Gastspiel in Saarlouis, Neuzugang aus Hüttenberg

Hagen. (PM Eintracht) In Spiel eins nach dem endgültig unter Dach und Fach gebrachten Klassenerhalt reisen die Handballer des VfL Eintracht Hagen in der 2. Bundesliga zur HG Saarlouis. Für die Saarländer verlief die Spielzeit gegensätzlich zu der Hagener – seit dem vergangenen Spieltag ist der Abstieg besiegelt.

„Nach dem Klassenerhalt ist eine Riesen-Last von der Mannschaft abgefallen. Das war deutlich zu spüren. Die Spieler sind erleichtert, dass wir unser Ziel so früh erreicht haben“, resümiert Cheftrainer Niels Pfannenschmidt. Dennoch ist eine gewisse Anspannung nach wie vor zu spüren, schließlich „wollen wir den guten Eindruck der vergangenen Wochen bestätigen, uns individuell und als Mannschaft weiterentwickeln“, so der Ostwestfale. In Saarlouis geht es zudem darum, die zuletzt an den Tag gelegte Auswärtsstärke zu untermauern.

Seit der Saison 2009/10 spielt die HGS in der 2. Bundesliga. Vier Mal gelang der Klassenerhalt souverän, seitdem war es stets kurios, ehe es die Saarländer nun erwischte: Die Spielzeiten 2013/14 und 2014/15 beendete die HGS auf Rang 17, 2015/16 war es Platz 18. Diese Positionen bedeuteten jeweils den ersten Abstiegsplatz. Da aber zuerst der HSV Hamburg und im Jahr darauf der TV Großwallstadt keine Lizenz erhielten, die HF Springe eine weitere Spielzeit später Fristen versäumten, glückte der Liga-Verbleib mehrfach nur über Umwege. Im Vorjahr mussten die Saarländer erneut bis zum Schluss zittern, standen nach ihrem Remis gegen den TuSEM Essen am letzten Spieltag zwei Punkte über dem „Strich“.

Die aktuelle Saison verlief dann überhaupt nicht nach Wunsch. Zwar gelangen an den ersten acht Spieltagen zwei Siege (HSG Konstanz, VfL Lübeck-Schwartau) sowie ein Remis (TV Emsdetten), doch kassierte die HGS zwischen diesen Erfolgserlebnissen immer wieder deutliche Niederlagen. Dennoch dauerte es bis zum 16. Spieltag im November, ehe die Saarländer nach Niederlagen in Hagen und gegen Eintracht Hildesheim auf einen Abstiegsplatz rutschten. Damit begann die endgültige Talfahrt, seit dem 22. Spieltag hat die Mannschaft von Trainer Philipp Kessler die „Rote Laterne“ inne – wobei die vergangenen fünf Niederlagen denkbar knapp ausfielen.

Im Zuge des sportlichen Niedergangs verlieren die Saarländer in der kommenden Spielzeit ihre besten Torschützen und Leistungsträger Jerome Müller und Lars Weißgerber. Rechtsaußen Weißgerber rangiert in der Torschützenliste mit 154 Treffern auf Platz 14. Der Halbrechte Jerome Müller erzielte alle seine 140 Tore aus dem Feld – gleichbedeutend mit Position 21 insgesamt. Bei den Feldtoren liegt er auf Rang sieben. Müller wechselt zu den Eulen Ludwigshafen, die in der „stärksten Liga der Welt“ um den Klassenerhalt kämpfen. Weißgerber zieht es zur HSG Wetzlar.

Daher kommt es nicht überraschend, dass Pfannenschmidt die rechte Seite der Gastgeber als „Prunkstück“ einstuft. Hinzu verweist der Ostwestfale auf den starken Torhüter Patrick Schulz. All dies ändert nichts an der klaren Marschroute des 44-Jährigen: „Wir wollen auch nach dem geschafften Klassenerhalt weiter punkten. Das ist das klare Ziel der Mannschaft“, unterstreicht der Trainer. Unterstützt werden die Grün-Gelben von einer 25-köpfigen Gruppe des Olympia-Clubs Haspe, die ebenfalls die Reise ins Saarland antritt. „Das ist eine tolle Aktion, darüber freuen wir uns natürlich sehr“, betont Pfannenschmidt.

Hinsichtlich der personellen Besetzung tappt der Trainer indes noch im Dunkeln. Jan von Boenigk und Bartosz Konitz sind stark angeschlagen und mussten mit dem Training aussetzen. „Bei ihnen müssen wir abwarten, ob es bis zum Spiel reicht“, berichtet Pfannenschmidt. Hinzu kommen bekanntlich die beiden Rekonvaleszenten Jan-Lars Gaubatz und Julian Renninger.

Nächster Neuzugang: Tim Stefan kommt vom Erstligisten TV Hüttenberg

Zwei weitere Personalentscheidungen gaben die Verantwortlichen der Handballer des VfL Eintracht Hagen nach dem endgültig besiegelten Klassenerhalt in der 2. Bundesliga bekannt. Während die Grün-Gelben mit Tim Stefan einen Rückraumspieler vom Erstligisten TV Hüttenberg unter Vertrag nehmen, wird Tim Lindner den VfL zum Ende der Spielzeit verlassen.

Stefan wuchs in Ellerau auf, „einem kleinen Dorf nördlich von Hamburg“, wie der 22-Jährige erläutert. Beim dortigen TSV begann er seine Laufbahn als Handballer, ehe es ihn in der C-Jugend zum HSV Hamburg zog, für den er in der A-Jugend in der Bundesliga auflief – und bei den Senioren gar Erstligaluft schnupperte. Die meiste Einsatzzeit als Senior erhielt er jedoch per Zweitspielrecht, das der HSV an den SV Henstedt-Ulzburg vergeben hatte. 2016 folgte dann der Wechsel nach Hüttenberg. Mit dem TVH stieg er gleich in seiner ersten Saison als einer der besten Torschützen des Teams aus der 2. Bundesliga in die „stärkste Liga der Welt“ auf.

„Wir waren nicht aktiv auf der Suche. Es hat sich dann aber plötzlich so ergeben, dass der Vertrag von Tim in Hüttenberg ein Jahr vorher aufgelöst wurde“, berichtet Sportdirektor Michael Stock hinsichtlich der Verpflichtung Stefans. Nach einer kurzen „internen Abstimmung“, so Stock, „haben wir uns entschieden, ihn zu verpflichten.“ Dem Halblinken bescheinigt der Sportdirektor eine gute Wurfauswahl, außerdem „versprechen wir uns von ihm noch jede Menge Entwicklungspotenzial.“

„Es war ein glücklicher Zufall, dass wir so einen Spieler bekommen können. Es ist mit Blick auf Transfers ja schon recht spät. Er ist entwicklungsfähig, ein Shooter mit Deckungsqualitäten und passt perfekt in unser Portfolio“, unterstreicht Cheftrainer Niels Pfannenschmidt, der den Spieler schon seit seiner Zeit in Henstedt im Auge hat. Verständlich, hat Stefan seine Qualitäten trotz seines jungen Alters in der 2. Bundesliga nachgewiesen – und blickt mittlerweile auf vier Jahre Bundesliga-Erfahrung zurück.

Stefan selbst fiebert bereits der neuen Aufgabe entgegen – und zeigte sich überdies beeindruckt, wie schnell die Grün-Gelben den Transfer abwickelten. „Mein Berater hat mich über das Angebot aus Hagen informiert, keine halbe Stunde später habe ich schon mit Niels telefoniert. Die Abwicklung des gesamten Transfers hat keine zwei Tage gedauert. Ich freue mich sehr, dass es so zügig geklappt hat – und auf mindestens zwei erfolgreiche Saisons in Hagen“, erklärt Stefan, der einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat.

In Hüttenberg erhielt er zuletzt nach dem Trainerwechsel nicht so viele Spielanteile wie zuvor. Daher entschied er sich dazu, eine neue Herausforderung zu suchen. „Der Wechsel nach Hagen bedeutet für mich einen Neustart. Mir war es wichtig, mir neue Ziele zu stecken. Hier möchte ich mich weiter verbessern und zum Klassenerhalt beitragen – und vielleicht sogar oben angreifen“, sagt Stefan selbstbewusst.

Dabei ist er sich aber sehr wohl im Klaren, dass mit seinem Ex-Klub HSV Hamburg und dem TV Großwallstadt zwei Schwergewichte den Weg in die 2. Bundesliga zurückfanden – und die beiden anderen Aufsteiger TuS Ferndorf und TSV Bayer Dormagen es ebenfalls in sich haben. „Es kommen einige Hochkaräter in der 2. Bundesliga hinzu. Bei fünf Absteigern wird es ein ganz schweres Jahr“, weiß Stefan.

Verlassen wird die Eintracht hingegen Tim Lindner. Der Linksaußen möchte seinen Schwerpunkt in Zukunft auf sein Master-Studium der Wirtschaftspsychologie sowie den Einstieg in das Berufsleben legen. „Das ist in dieser Kombination mit dem Profibereich nicht vereinbar“, resümiert Lindner. Das Fazit zu seiner Zeit in Hagen fällt sehr positiv aus: „Wir haben in beiden Saisons, in denen ich dabei war, das Saisonziel erreicht. Zudem wollte ich immer als festes Kadermitglied in der Bundesliga spielen. Das hat funktioniert. Es war auch eine interessante Zeit in der es auch turbulente Phasen gab, aus denen wir stets gestärkt hervorgegangen sind.“

Foto: Die Eintracht schwört sich ein – © by Sportstimme (MK)

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