Iserlohn. (MK) Endlich! 290 Tage nach dem letzten DEL Spiel am 8. März in Straubing steigen die Iserlohn Roosters am Mittwoch in Krefeld wieder in den DEL Spielbetrieb ein.
Durch Corona bedingt hatten Headcoach Jason O´Leary und Assistent Brad Tapper nur 23 Tage Zeit, um ihr neu formiertes Team auf DEL-Niveau zu trimmen. In den lediglich drei Testspielen verloren die Sauerländer in Köln knapp mit 5:4, gewannen das Rückspiel am Seilersee mit 3:1 und unterlagen den Adlern Mannheim deutlich mit 1:5. Rückblickend auf die Vorbereitungsphase lobt Headcoach Jason O´Leary die Arbeitsleistung und die Intensität seines Teams. Nun aber ist die Vorfreude riesig auf ein Stück Normalität in dieser ganz speziellen Zeit. „Jeder hat ein Lachen im Gesicht und ist ein wenig aufgeregt“, erzählt Jason O´Leary.
Andy Jenike startet im Tor
In Krefeld werden die Roosters mit Andy Jenike im Tor starten. Darauf haben sich die beiden Coaches gemeinsam mit Torwarttrainer Cam MacDonald festgelegt. „Das war so geplant. Er hat sich das aufgrund der vergangenen Saison verdient“, so Iserlohns Bandenchef. Er geht davon aus, dass bei dem eng getakteten Spielplan auch für Janick Schwendener genug Spielmöglichkeiten kommen werden. Aufgrund seines Trainingsrückstandes wird Mike Hoeffel weiter fehlen. Nach seiner Corona Pause und dem erfolgreich absolvierten „Return to Play“ ist Bobby Raymond seit einigen Tagen wieder im Training. Grundsätzlich möchte Headcoach O´Leary wenig in seinen Formationen verändern und zumindest auf die Sturm-Pärchen aus den Testspielen vertrauen. Allerdings will er sich in dieser Frage auch nicht komplett in die Karten schauen lassen, weil es auch einige angeschlagene Spieler im Kader gibt. In Krefeld wird auch Neuzugang Ryan Johnston noch fehlen. Eventuell steht er erstmals gegen Wolfsburg am 27. Dezember zur Verfügung.
Kapitänsfrage noch offen
Offen ist bei den Roosters, zumindest offiziell, auch noch die Kapitänsfrage. Kandidaten gibt es wohl einige, aber Jason O´Leary unterstreicht, dass für ihn das Kapitänsamt mehr bedeutet, als nur einen Buchstaben auf dem Trikot zu tragen. Er könnte sich auch vorstellen, entgegen den DEL Regularien, nur drei Assistenten zu benennen. Bobby Raymond füllte das Amt in der letzten Saison aus. Während seiner Quarantäne trugen Jens Baxmann, Marko Friedrich und Ryan O´Connor das „A“ auf dem Trikot. Neuzugang Torsten Ankert war beim Gegner Krefeld zuletzt Kapitän. Spätestens am Mittwoch um 20:30 wird man sehen, welcher Spieler das „C“ auf dem Trikot tragen darf. Eine Überraschung ist zumindest nicht ausgeschlossen.
Krefeld Pinguine mit runderneuertem Kader – Ankert und Riefers kehren an die Westparkstraße zurück
Hinter den Krefeld Pinguinen liegen nicht nur turbulente Monate in wirtschaftlicher Hinsicht. Auch innerhalb des Kaders gab es reichlich Veränderungen. Der neue Geschäftsführer Sergey Saveljev hat auch noch während des DEL-Vorbereitungsturniers mehrere Spieler getauscht. So fand Torsten Ankert aus der Seidenstadt den Weg nach Iserlohn. An diesem Dienstag wurde zuletzt der lettische Abwehrspieler Martins Karsums verpflichtet. (wir berichteten) Vom DEL-Stammpersonal der letzten Saison sind nur noch Alex Trivellato, Laurin Braun, Martin Schymainski, Philipp Kuhnekath und Niklas Postel übrig. Stürmer Vinny Saponari (D/USA) sollte zunächst nicht lizensiert werden und stand bis heute auch noch im Schaufenster. Gerüchten zufolge soll es einen sommerlichen Flirt mit den Roosters gegeben haben. Nun aber wurde entschieden, dass der Deutsch-Amerikaner dich in Krefeld bleibt. Seine Personalie ist bezeichnend für den personellen Zick-Zack-Kurs der Pinguine in den letzten Wochen.
Krefelds Kader ist einer der jüngsten in der aktuellen DEL Saison. Zehn Spieler entstammen einer osteuropäisch geprägten Schule, womit ein klarer Kurswechsel in der Personalpolitik im Vergleich zu den letzten Jahren dokumentiert ist. Mit Torsten Ankert und Philip Riefers tragen aktuell zwei letztjährige Pinguine das Roosters Trikot. Auf der anderen Seite stehen mit Youngster Alex Blank und Tom-Eric Bappert zwei ehemalige Iserlohner. Trainer Jason O´Leary hat sich selbstverständlich auch ausgiebig mit dem Krefelder Team beschäftigt. Wichtig ist ihm allerdings, dass sich sein Team auf die eigenen Stärken besinnt und das eigene System umsetzt.
Bereits 300 Pappkameraden in der Eissporthalle platziert
Interessant wird zu beobachten sein, ob der Heimvorteil – wie schon in anderen Sportarten festgestellt – auch in der DEL durch den Ausschluss der Zuschauer wegfällt. Jason O´Leary bedauert, dass die Fans nicht live in der Halle dabei sein können. „Unsere Fans sind so stark, laut und unterstützen uns unglaublich. Das ist für uns sehr schade.“
Nach dem Vorbild von Borussia Mönchengladbach haben die Roosters ihren Fans angeboten sogenannte individuelle Papp-Aufsteller mit ihrem Portrait zum Preis von 30 Euro zu erwerben. Die ersten 300 „Pappkameraden“ wurden schon in den TV-relevanten Bereichen auf der Nord- und Südtribüne platziert. Weitere werden folgen. Laut Roosters Sprecher Felix Dötsch peilt man aktuell die 500 an.
Nur kurze Weihnachten, Heimspiel am Sonntag gegen Wolfsburg
Nach dem Spiel am Mittwoch werden die Roosters nur sehr kurz Weihnachten genießen können. Der Heiligabend ist trainingsfrei. Danach aber gilt der volle Fokus schon wieder dem ersten Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Wolfsburg. Spielbeginn ist dann um 17 Uhr.