Bochum. (MK) „Was kann es Schöneres geben“ , hatte Bochums Trainer Thomas Letsch noch auf der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Derby seines VFL gegen Bundesliga-Spitzenreiter... BVB-Coach Terzić hadert mit dem Schiedsrichter – VFL Bochum erkämpft sich leidenschaftlich einen Punkt gegen Dortmund

Ein nachdenklicher BVB Trainer Edin Terzic während der Pressekonferenz – © Sportfoto-Sale (MK)

Bochum. (MK) „Was kann es Schöneres geben“ , hatte Bochums Trainer Thomas Letsch noch auf der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Derby seines VFL gegen Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund gesagt.

Am Ende sahen er und die 26.000 Zuschauer im restlos ausverkauften Vonovia Ruhrstadion ein hochintensives Derby, das am Ende mit einem 1:1 Unentschieden endete.

Für den VFL Bochum könnte der gewonnene Punkt in der Endabrechnung noch Gold wert sein. Der BVB und sein Trainer Edin Terzic haderten nach den für sie zwei verlorenen Punkten mit der Schiedsrichterleistung.

Der Auftakt ins Match hätte für Bochum kaum besser sein können. Losilla brachte seine Farben in der 5. Minute mit einem Traumschuss ins linke obere Eck in Führung. Aber nur zwei Minuten später glich der BVB durch Adeyemi zum 1:1 aus. Der Torschütze hatte zwei weitere Großchancen (26./31.) verzog aber. Die Gäste hatten insgesamt mehr Spielanteile bis zur Pause. Bochum versuchte immer wieder Nadelstiche zu setzen und schaffte es erst gegen Ende der ersten Hälfte den BVB weiter vom eigenen Strafraum fern zu halten Asano hatte sogar die Chance (42.) zur erneuten Führung. Es blieb aber beim Remis nach 45 Minuten. Glücklich für Bochum gegen einen im Abschluss zu nachlässigen BVB.

In Halbzeit zwei gelang es dem kämpferischen VFL besser den Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten. Der Aufreger des Spiels dann in der 66. Minute, als Dortmunds Adeyemi nach einer Grätsche von Soares zu Boden ging. Der von Terzic erhoffte Elfmeterpfiff blieb aus. Und auch der VAR blieb ohne Wortmeldung. Dortmund in der Folgezeit mit Problemen den Kampf des VFL auf Augenhöhe anzunehmen und klare Torchancen zu kreieren. Das gelang dann aber mehrfach in der Schlussphase plus siebenminütiger Nachspielzeit. Ein Mann hatte aber etwas dagegen, dass Bellingham (76.), und Malen (82.) den Siegtreffer für Dortmund schafften: VFL Keeper Manuel Riemann, der mit starken Paraden den Punkt festhielt. Geschlagen war er allerdings von Hummels (90.), dessen Treffer aber klar aus einer Abseitsposition entstanden war. Ein mögliches Handspiel des VFL wurde in dieser Szene nicht bewertet. Der Unmut über den Schiedsrichter war damit beim BVB und seinem Anhang endgültig riesig.

Edin Terzić entschuldigte sich für seine Verspätung zur Pressekonferenz nach dem Spiel. Er sei noch in der Schiedsrichterkabine gewesen und habe seinen Unmut “unter Männern” angesprochen, so der während der gesamten neunzig Minuten an der Seitenlinie sehr emotionale BVB-Coach.

Mit dem einen Zähler könnte am Sonntag Bayern München mit einem Sieg gegen Hertha BSC Berlin wieder die Tabellenführung übernehmen. Dann wäre der BVB binnen einer Woche wieder vom Gejagten zum Jäger zurück mutiert.

Choreo der Ostkurve – © Sportfoto-Sale (MK)


Die Trainerstimmen zum Spiel

VFL Cheftrainer Thomas Letsch: “Wir sind natürlich absolut glücklich über den Punkt. Die Basis für uns, um in der Liga zu bleiben, ist der Zusammenhalt. Wir müssen als Mannschaft und als Verein zusammenhalten – das habe ich heute gespürt. Es war ein ziemlich wilder Ritt in der ersten Halbzeit, auf beiden Seiten. Dortmund hat mehr Druck gemacht, hatte mehr Möglichkeiten. Aber wir hatten auch Umschaltmomente. Meine Mannschaft hat alles reingeworfen. Der Punkt ist denke ich glücklich, aber absolut verdient. Den haben wir uns heute erkämpft, der kann sehr wichtig sein. Ich drücke unseren Nachbarn aus Dortmund die Daumen, dass der Titelkampf bis zum Schluss spannend bleibt.”

BVB Cheftrainer Edin Terzić: “Es war das erwartet intensive Spiel. Wir haben es in der ersten Halbzeit verpasst, in Führung zu gehen. In der zweiten Hälfte hatten wir weniger Chancen, aber drei, vier richtig gute Möglichkeiten. Bei Schlüsselszenen wurde dann leider falsch entschieden. Thomas und ich stehen jeden Tag auch im Training als Schiedsrichter auf dem Platz. Für die Schiedsrichter ist es nicht einfach, Entscheidungen bei dieser Geschwindigkeit und Intensität zu treffen. Dennoch bin ich enttäuscht darüber, dass heute nichts dafür getan wurde, dass keine Fehlentscheidungen passieren. Wenn man es aus eigener Kraft nicht schafft, Tore zu erzielen, und das hinzukommt, ist es schwer zu gewinnen. Glückwunsch an den VfL Bochum zu dieser leidenschaftlichen Leistung. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr weiterhin in der Bundesliga bleibt und wir uns nächstes Jahr wiedersehen.”




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