Düsseldorf. (PM BHC) Es bleibt dabei. Der Bergische HC kann gegen den THW Kiel in der LIQUI MOLY HBL nicht punkten. Im 21. Versuch... BHC: Niederlage nach großem Kampf

Lukas Stutzke – © Sportfoto-Sale (MK)

Düsseldorf. (PM BHC) Es bleibt dabei. Der Bergische HC kann gegen den THW Kiel in der LIQUI MOLY HBL nicht punkten.

Im 21. Versuch waren die Löwen aber ganz kurz davor, übernahmen in der zweiten Halbzeit sogar kurz die Führung und hatten fünf Minuten vor Schluss noch die Riesenchance. Doch technische Fehler in der Endphase halfen dem amtierenden Deutschen Meister, so dass nach 60 Minuten in der ausverkauften Mitsubishi Electric HALLE eine 25:29 (12:16)-Niederlage stand.

Es dauerte eine Weile, bis der BHC offensiv ins Spiel fand. Tomas Mrkva vernagelte das Kieler Tor in den ersten zehn Minuten und konnte nur durch zwei Siebenmeter Linus Arnessons überwunden werden. Den Bann brach Eloy Morante Maldonado mit einem Notwurf hinter seinem Rücken zum 3:6. Wäre der nicht reingegangen, hätte es wohl den nächsten Strafwurf für die Bergischen gegeben, die vorne gute Lösungen fanden, aber nicht gut genug trafen oder sich Ballverluste leisteten.

Diese nutzten die Kieler erfolgreich. Davon abgesehen aber funktionierte die BHC-Deckung sehr gut. So gelang es den Norddeutschen nicht, sich wirklich nennenswert abzusetzen, und die Gastgeber witterten immer wieder in der mit 4068 Zuschauern ausverkauften Halle die Möglichkeit zur Wende. Frederik Ladefoged und Linus Arnesson verkürzten jeweils auf ein Tor, das 8:8 hatte Yannick Fraatz bereits in der Hand, fiel aber nicht.

Auch ein 8:12-Rückstand brach den Löwen-Willen nicht, so dass Ladefoged drei Minuten vor der Pause auf 12:13 verkürzte. Ein ungenutzter Siebenmeter schmerzte die BHC-Fans in dieser Phase genau wie ein Ballverlust bei leerem Gehäuse. Der 12:16-Rückstand in der Halbzeit war relativ deutlich.

Mit Christopher Rudeck, der mit Wiederanpfiff für Peter Johannesson das Tor hütete, arbeiteten sich die Bergischen ein weiteres Mal zurück ins Match. Neuzugang Grega Krecic, der in der ersten Halbzeit schon zwei starke Anspiele auf die Außenpositionen gebracht hatte, wurde noch etwas mutiger und schloss entschieden ab. Der slowenische Linkshänder erzielte die ersten drei Tore seiner Bundesliga-Karriere – inklusive dem 22:21 für den BHC in der 47. Minute.

Die Stimmung war nun auf dem Siedepunkt. Jeder in der Halle glaubte an den ersten BHC-Sieg gegen die Kieler. Was auch daran lag, dass Rudeck immer heißer lief und ein paar spektakuläre Paraden lieferte. Die Gastgeber verpassten einige Gelegenheiten, die Führung etwas auszubauen. Doch sie hielten die Kieler in dieser Phase mehr als neun Minuten ohne Tor.

Der THW reagierte und stellte auf den siebten Feldspieler um – eine Maßnahme, die ihn wieder in Führung brachte, doch die bergische Gegenwehr nicht ansatzweise brach. Frederik Ladefoged traf zum 23:23, Tim Nothdurft zum 24:25. Aber die Kieler setzten dann auch auf ihre offensive 3:2:1-Deckung. Mit der kam der BHC nicht zurecht – drei weitere technische Fehler verhalfen Kiel
zu einfachen Toren und kosteten in der Endphase die Chance, sich mit einem Überraschungssieg etwas Luft im Abstiegskampf zu verschaffen.

Löwengebrüll – Stimmen zum Spiel

Filip Jicha: „Traditionell ist es gegen den BHC nie einfach und immer sehr körperbetont. Auch heute war es ein sehr intensives Spiel und letztlich freue ich mich für meine Jungs, dass sie sich belohnen konnten. Ich finde, dass wir das Spiel lange Zeit fest im Griff haben – bis auf eine Phase in der zweiten Hälfte, wo wir einen 0:5-Lauf kriegen. Danach mussten wir das Spiel ein bisschen beruhigen und uns sortieren. Wenn man hier siegt, ist es am Ende des Tages nichts anderes als zwei sehr hart erkämpfte Punkte in der Bundesliga. Vor uns liegt ein langer Weg, wo wir viel Arbeit leisten werden müssen und diesen Weg haben wir heute begonnen.“

Jamal Naji: „Minus vier am Ende wird unserem Auftritt heute glaube ich nicht gerecht. Ich finde nicht, dass der THW das Spiel unter Kontrolle hat. Ganz im Gegenteil: Wir haben acht Situationen in Halbzeit eins, wo wir einen Expected-Goalswert von 75 Prozent oder höher haben. Wenn wir davon vier oder fünf machen, gehen wir mit plus drei in die Pause. Gegen Ende des Spiels hat uns die Umstellung auf 3-2-1-Deckung komischerweise sehr viele Probleme bereitet. Hinzu kam, dass wir kurz vorher ein bisschen Wechselprobleme hatten, weil zwei, drei Spieler Pausen brauchten. Das war ein bisschen konfus und so produzieren wir dann fünf oder sechs technische Fehler in den letzten fünf Minuten, was der THW Kiel als Spitzenmannschaft eiskalt ausnutzt. Weil sie diese Abgezocktheit haben, gewinnen sie dementsprechend verdient. Für uns zählt, – so schwer das jetzt auch klingen mag – dass wir diesen Auftritt mitnehmen. Wie wir füreinander einstanden und gefightet haben, müssen wir in die restlichen Spiele übertragen und dann bin ich auch zuversichtlich, dass wir unsere Punkte holen werden.“

Jörg Föste: „Wir haben gut und leidenschaftlich gedeckt und die Kieler in Situationen gebracht, dass sie wiederholt keine Lösungen gefunden haben. Es war erkennbar, dass sich unsere Mannschaft einiges vorgenommen hatte. Sie hat Emotionen und Leidenschaft mit ins Spiel gebracht. Das, was wir brauchen als BHC, hat sie zu 100 Prozent erfüllt und sich zum Schluss nicht belohnt – gegen einen Gegner, der heute durchaus schlagbar war. Das macht das Ganze noch etwas schmerzhafter. Wir müssen darauf aufbauen.“

Bergischer – THW Kiel HC 25:29 (12:16)

Bergischer HC: Rudeck, Johannesson – Nothdurft (4), Schmitz, Andersen (2), Stutzke (2), Morante (3), Babak, Arnesson (4/3), Ladefoged (5), Santos, M´Bengue, Krecic (3), Fraatz (2), Persson. Trainer: Jamal Naji

THW Kiel: Mrkva, Bellahcene – Ehrig (1), Duvnjak (1), Reinkind, Landin, Overby (1), Weinhold (3), Wiencek, Ekberg (5/2), Johansson (3), Dahmke (1), Wallinius (1), Bilyk (2), Pekeler (8), Ellefsen (3). Trainer: Filip Jicha

Schiedsrichter: Julian Fedtke und Niels Wienrich
Siebenmeter: 3/5 – 2/2
Zeitstrafen: 3 – 3 (Stutzke (2), Nothdorft – Landin, Weinhold, Wiencek)

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Der VFL Gummersbach beendet die Saison 22/23 als Aufsteiger auf Platz zehn. Kann der VFL dieses Ergebnis in der kommenden Saison noch verbessern?



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