Solingen. (PM BHC) 8:4-Punkte in der DKB Handball-Bundesliga haben ligaweit für Aufsehen gesorgt. Der Bergische HC hat einen grandiosen Saisonstart hingelegt und will am Sonntag nachlegen. Um 16 Uhr empfangen die Löwen Mitaufsteiger SG Bietigheim in der Klingenhalle – und sind erstmalig in der Favoritenrolle.
„Das ist Gefühl ist anders, mal kein Außenseiter zu sein“, sagt Trainer Sebastian Hinze. „Aber wir haben damit letztes Jahr viel Erfahrung gesammelt.“ Um die Bietigheimer zu schlagen, ist Geduld gefragt. „Wir müssen fokussiert bleiben unabhängig vom aktuellen Spielstand. Dann ist die Chance hoch, dass die favorisierte Mannschaft am Ende auch gewinnt.“
Ein Selbstläufer ist jedoch nicht zu erwarten. Zwar hat der BHC den viel besseren Saisonstart erwischt, doch die Bietigheimer haben vergangenen Sonntag ihren ersten Erfolg gefeiert. Ausgerechnet gegen Frisch Auf Göppingen gewann die Mannschaft. Dort trainiert mittlerweile Hartmut Mayerhoffer, der die SG in der vorigen Saison zum Aufstieg geführt hat. In einem emotional geführten Duell gewann Bietigheim 30:29. „Sie haben da auch mit einer sehr starken mannbezogenen Abwehr gespielt“, weiß Hinze.
Auch vorher hatte sich die Truppe bereits mehrfach in vielversprechender Form präsentiert. In Kiel hielt die SG in der ersten Halbzeit mit, in Leipzig stand es in der 43. Minute 20:20. „Die Mannschaft hatte dann aber immer wieder Phasen, in denen sie eingebrochen ist“, erläutert Hinze. Das Selbstvertrauen dürfte bei den Bietigheimern am Sonntag hoch sein. Zu vernachlässigen sind die klaren Löwen-Siege der vorigen Zweitliga-Saison. 33:23 und 31:27 gewann der BHC. Bei dem jünsten Erfolg Anfang Mai sicherte sich das Hinze-Team die vorzeitige Meisterschaft in der 2. Liga.
Dabei traf Max Bettin fünf Mal. Auf den Rückraum-Linken könnte es auch am Sonntag ankommen. Denn seine Positionskollegen fallen beide aus. Fabian Gutbrod ist mit einer Patellafraktur noch ein paar Wochen außer Gefecht gesetzt. Daniel Fontaine zog sich beim 31:30Erfolg in Stuttgart einen Teilabriss der Adduktoren im rechten Oberschenkel zu und muss bis zum Jahresende passen.
„Ersetzen können wir diese Ausfälle nicht, aber wir versuchen sie zu kompensieren“, sagt der Coach, der neben Bettin auch die bewährte Variante, mit Tomas Babak und Linus Arnesson zwei Spielmacher im Rückraum agieren zu lassen, als Option sieht.
Die Möglichkeit, Lukas Stutztke von Zweitligist Bayer Dormagen zu aktivieren, wird mittelfristig ebenfalls in Betracht gezogen. Der 20-Jährige verfügt über ein Zweitspielreicht für den BHC. „In den nächsten beiden Begegnungen werden wir dieses aber noch nicht nutzen“, sagt Geschäftsführer Jörg Föste. Seine Trainingsbeteiligung im Löwen-Team soll jedoch in den kommenden Tagen intensiviert werden.
Einen Sieg visieren die Bergischen natürlich trotzdem an. „Es wäre unser persönlicher Startrekord“, weiß Jörg Föste. Auch in der Saison 2013/14 hatte die Mannschaft unter Trainer Sebastian Hinze nach sechs Spieltagen 8:4-Punkte auf dem Konto. Damals folgte ein Remis bei GWD Minden. Mit einem Sieg über Bietigheim stünden die Löwen in der Bundesliga also so gut da wie niemals zuvor. Hinweis zur Parkplatzsituation: Der Parkplatz an der Klingenhalle ist aufgrund des dort stattfindenden Oktoberfests nur eingeschränkt nutzbar. Als Alternative steht das Parkhaus im Hofgarten zur Verfügung. Dieses wird am Sonntag bis 24 Uhr geöffnet bleiben.
Für die Wuppertaler Handballfans steht der kostenlose BHC-Busshuttle mit zwei Verbindungen um 14:27 Uhr/15:07 Uhr ab Zoo/Stadion und um 14:40 Uhr/15:10 Uhr ab Sonnborner Ufer zur Verfügung. Zurück nach Wuppertal geht es um 18 Uhr.
Piepersberg-West steht für Arena-Bau nicht zur Verfügung
Das am Wuppertaler Westring und am Solinger Gewerbegebiet Piepersberg gelegene Grundstück wird dem Handball-Bundesligisten Bergischer HC zum Zweck der Errichtung einer eigenen Multifunktionsarena nicht zur Verfügung stehen.
Der Privateigentümer der wesentlichen Grundstücksfläche von 55.000 qm hat das von den Städten Solingen und Wuppertal sowie vom Bergischen HC mehrfach modifizierte Ankaufangebot kurz vor Abschluss der gesetzten Frist zum 30. September 2018 abgelehnt. Somit wird die insgesamt 97.000 qm große Fläche an der A46 vom Bergischen HC nicht genutzt werden können.
Das Projekt „Arena Bergisch Land“ war Ende 2013 unter Federführung des Bergischen HC und unter Begleitung ausgewiesener Experten aus den Bereichen Analyse (A.T. Kearney), Architektur (Gerber Architekten), Planung (Assmann-Gruppe), Schallschutz (Tohr Bauphysik) und Verkehrsleitplanung (Büro Runge) aktiviert worden. Am 31. März 2014 wurde eine umfangreiche Machbarkeitsstudie im Haus Müngsten, dem Schnittpunkt der drei Bergischen Großstädte Remscheid, Solingen und Wuppertal, unterhalb der Müngstener Brücke der Öffentlichkeit vorgestellt.
Von den sieben dort präferierten Flächen kristallisierten sich drei Favoriten heraus. Favorit 1: Kluse Wuppertal, am Schauspielhaus. Favorit 2: Piepersberg auf der Stadtgrenze zwischen Solingen und Wuppertal. Favorit 3: Fürkeltrath auf Solinger Stadtgebiet, angrenzend zu Haan an der A 46.
Der Standort Kluse kam aus Wuppertaler Sicht (Verwaltung/Politik) nicht in Frage, der Standort Fürkeltrath aus Solinger Sicht nicht. Was blieb, war das Areal am Piepersberg. Hinsichtlich Schallschutz und Verkehrsplanung lagen bereits Voruntersuchungen vor. Die Planungsentwürfe waren weit gediehen. Zuschüsse der Landesregierung für die Förderung des Spitzensports (Investitionsmaßnahmen an herausragenden Sportstätten) standen ebenfalls bereits in enger Abstimmung mit dem zuständigen Ministerium zur Disposition.
Foto: BHC Fanblock – © Sportstimme (MK)