Bochum (PM VFL Bochum) Zusammen haben sie 659 Pflichtspiele im Seniorenbereich für den VfL Bochum 1848 bestritten, am Sonntag, 11. Mai, werden die beiden im Heimspiel gegen den Karlsruher SC zum letzten Mal das blau-weiße Trikot tragen. Slawo Freier und Marcel Maltritz haben sich dazu entschieden, ihre Profi-Laufbahnen zu beenden.
„Mit Slawo und Malte verliert die Mannschaft nicht nur zwei hervorragende Fußballer, sondern auch zwei tolle Menschen. Beide haben jeweils zehn Jahre auf vorbildliche Art und Weise verkörpert, was es bedeutet, Profi beim VfL Bochum 1848 zu sein“, so Sportvorstand Christian Hochstätter. „Wir bedauern ihren Entschluss, wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute und hoffen, dass sie ihrem Verein immer verbunden bleiben.“
1996 wechselte Slawomir Paul Freier vom BSV Menden in die Nachwuchsabteilung des VfL Bochum 1848. Gut drei Jahre später (am 5. November 1999) feierte er im Zweitligaspiel gegen Waldhof Mannheim sein Profi-Debüt und wurde schnell Stammspieler. Historisches ist dem im polnischen Bytom geborenen Freier im Mai 2002 gelungen: Er wird als erster VfLer, der aus der eigenen Jugend stammt, A-Nationalspieler für den DFB.
„Es bedeutet mir sehr viel, dass ich bei dem Verein, der mir meine Profikarriere ermöglicht hat, nun auch meine Laufbahn beenden kann. Ich danke dem VfL Bochum, den treuen Fans und meinen engen Weggefährten für die vielen unvergesslichen Augenblicke“, sagt Slawo Freier.
Für Marcel Maltritz schließt sich jetzt der Kreis. „Peter Neururer hat mich 2004 zum VfL geholt, jetzt bestreite ich das letzte Spiel unter ihm. Ich hatte hier in Bochum die schönste Zeit meiner Karriere. Natürlich gab es Höhen und Tiefen, aber ich habe dieses Trikot immer sehr gerne und mit viel Stolz getragen“, betont der 35-Jährige, der mit 327 Pflichtspielen für den VfL auf Platz fünf in der Vereinsbestenliste liegt.
Peter Neururer: „Malte war vom ersten Tag an ein echter Führungsspieler. Er ist stets mit Leistung im Training und im Spiel vorangegangen. Ein Musterprofi, der sich darüber hinaus durch eine große Loyalität zum VfL ausgezeichnet hat.“
„Mir war es immer wichtig, dass ich dann aufhöre, wenn ich noch aktiv dabei bin. Dieser Zeitpunkt ist jetzt da“, erläutert Maltritz, der über den Sommer 2014 hinaus beim VfL Bochum 1848 tätig sein wird. Er wird zunächst in verschiedenen Bereichen des Vereins hospitieren, „um dann zu entscheiden, was zu mir passt. Da ich im sportlichen Bereich jedoch die meisten Erfahrungen gesammelt habe, kann ich mir schon vorstellen, dass meine Zukunft im Trainer- bzw. Nachwuchsbereich liegt.“
Bereits im Frühjahr 2014 ist Slawo Freier zu der Erkenntnis gekommen, dass nun der richtige Moment gekommen ist, die professionelle Spieler-Karriere zu beenden. „Die Gespräche mit meiner Familie, mein Gefühl und die Signale meines Körpers haben mich in meiner Entscheidung bestärkt. Jetzt freue ich mich auf die zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen.“
Dem Fußball will der 34-Jährige erhalten bleiben und seine Erfahrungen zukünftig als Trainer weitergeben. „In diese Aufgabe muss ich in den nächsten Monaten und Jahren natürlich erst hineinwachsen. Ich werde zunächst viel Energie und Leidenschaft in die Trainerausbildung investieren.“ Zudem freut er sich darauf, jetzt erst einmal mehr Zeit für seine Familie zu haben, „die mich während meiner aktiven Laufbahn immer unterstützt und mir den notwendigen Rückhalt gegeben hat“.
Für Cheftrainer Peter Neururer verlässt mit Slawo Freier „einer der größten Fußballer, die der VfL jemals hatte, den Verein. Auf ihn konntest du dich immer verlassen. Er ist und war fußballerisch immer eine Augenweide und ein ganz feiner Kerl. Slawo hat vor allem die jungen Spieler immer unterstützt und auch dann die Knochen für den Verein hingehalten, wenn es medizinisch gesehen eigentlich gar nicht möglich war. Mit ihm hört ein ganz Großer auf – nicht nur des VfL, sondern auch des deutschen Fußballs.“
Marcel Maltritz möchte vor allem seiner Frau danken, die „mir in den 15 Jahren Profifußball immer den Rücken freigehalten hat. Es war sicherlich nicht immer leicht mit mir. Ich konnte mich schwer von den Dingen lösen und habe viele Emotionen mit nach Hause genommen. Glücklicherweise habe mich da auch meine beiden Kinder schnell wieder auf andere Gedanken gebracht.“ Darüber hinaus habe er beim VfL wertvolle Menschen wie Zeugwart Andreas Pahl kennen gelernt, zu dem „eine echte Freundschaft entstanden ist“.
Jetzt freut sich der gebürtige Magdeburger auf die „Karriere danach. Und es ist nicht selbstverständlich, dass ich die beim VfL starten darf. Dafür will ich allen Beteiligten an dieser Stelle danken. Ich will mit meiner Erfahrung, meinem Wissen und meinen Fähigkeiten dazu beitragen, dass der Verein wieder dort hinkommt, wo er hingehört.“
Slawo Freier *26.07.1979
Beim VfL: 1996-2004 und seit 01.07.2008
Spiele/Tore: 249/29 (1. BL), 128/12 (2. BL)
Länderspiele/Tore: 19/1, 13/2 (U21)
Andere Vereine: Bayer 04 Leverkusen (2004-08), BSV Menden (1993-96), SV Holzen (1990-93), LKS Labendy/POL (1984-90)
Marcel Maltritz *02.10.1978
Beim VfL seit: 01.07.2004
Spiele/Tore: 258/8 (1. BL), 155/11 (2.BL)
Länderspiele/Tore: 4/0 (Team 2006), 10/0 (U21)
Frühere Vereine: Hamburger SV (2001-04), VfL Wolfsburg (01/1999-2001), 1. FC Magdeburg (1986-12/1998), TuS 1860 Magdeburg-Neustadt (1984-86)
Marcel Maltritz und Paul Freier vor ihrem letzten Spiel als VFL-Profi
Peter Neururer vor dem Spiel gegen den KSC
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