Bochum. (MK) Es hätte ein klares Zeichen an die Konkurrenz aus Mainz und Köln werden sollen. Doch am Sonntagabend verpasste der VFL Bochum ein klares Statement im Abstiegskampf zu setzen.
Gen Schlusslicht reichte es in einem teils vogelwild von beiden Mannschaften vorgetragenen Spiel am Ende nur zu einem 2:2 Unentschieden. Ein Punkt, der sich irgendwie aus Bochumer Sicht wie zwei verlorene Punkte anfühlt.
Pünktlich zum Spielbeginn hatte der Himmel seine Schleusen geöffnet. Im Starkregen taten sich beide Teams mit der Standhaftigkeit entsprechend schwer. Schon in der dritten Spielminute setzten die Gäste ein erstes Ausrufezeichen. Skarkes Tor fand aber keine Anerkennung wegen Abseits. Es sollte ein Fingerzeig für den weiteren Spielverlauf sein. Bochum war das aktivere Team, aber die Hessen setzten immer wieder Nadelstiche. Dennoch waren die klareren Chancen beim VFL. Passlack (16. Außennetz), Antwi-Adjei (20.) und Losilla (22.) hätten schon durchaus mehr aus ihren Chancen machen können. Treffsicherer zeigte sich Hofmann in der 30. Minute, als er nach einer Ecke die 1:0 Führung besorgte. Bochum war bis zur Pause präsenter, während Darmstadt doch den Gegentreffer erst einmal verdauen musste.
Nach dem Seitenwechsel waren gerade einmal vier Minuten absolviert, als erneut Hofmann per Kopf auf 2:0 erhöhte. Alles schien nach Plan für den VFL zu laufen. Schien …. Darmstadt steckte jedoch nicht auf. Der Ex-Schalker Skarke verkürzte mit einem platzieren Schuss zum 2:1. Asanos sehenswerter Fallrückzieher (68.) war letztendlich zu harmlos, aber schön anzusehen: Bernardo (73.) und Asano (74.) hatten gute Chancen zum dritten VFL-Treffer, vergaben aber. Stattdessen war es Vilhelmsson (76.), der mit dem 2:2 VFL-Keeper doch recht alt aussehen ließ. Alle Bemühungen des VFL in der Schlussphase doch noch den Dreier einzufahren, blieben erfolglos. Insbesondere in der Schlussphase agierten beide Teams phasenwiese viel zu unüberlegt. Am Ende blieb beiden Teams nur ein Punkt, der keinem weiterhilft. Darmstadt blickt als Tabellenletzter weiterhin klar in Richtung Liga zwei und der VFL hat zwar weiterhin sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, kommt aber auch nicht vom Fleck weg.
Um den Panikmodus an der Castroper Straße auszurufen ist die Situation (noch) nicht gefährlich genug. Man spürt aber den Atem der Verfolger aus Mainz und Köln, auch wenn sie noch nicht auf Schlagdistanz dran sind.
Am kommenden Samstag reist der VFL Bochum zum direkten Duell nach Köln. Danach kommt der 1. FC Heidenheim innerhalb der Wochen der Wahrheit nach Bochum.
VFL-Coach Thomas Letsch nach dem Spiel: „Wir hatten Torchancen, haben nichts zugelassen und müssen das dritte Tor machen. Der Gegner machte überhaupt nicht den Eindruck, als ob er noch eine Chance hätte. Wir haben Darmstadt aber wieder zurück ins Spiel geholt. Das passiert uns nicht zum ersten Mal. Es wurde wieder wilder. Darmstadt hatte drei Schüsse auf unser Tor, zwei waren drin. Wenn wir es schon nicht schaffen, unsere Chancen zu nutzen, muss die konsequente Absicherung stimmen. Das haben wir auch in der Halbzeit angesprochen. Dementsprechend sind wir total enttäuscht heute. Die einzige Erkenntnis aus dem Spiel ist, dass wir mitten im Abstiegskampf sind. Das wussten wir auch vor der Saison, dass es so kommen kann. Wir haben es leider erneut nicht geschafft, einen Big Step zu machen. Es werden auf jeden Fall sieben intensive Wochen, in denen es bis zum Schluss um unser großes Ziel Klassenerhalt geht.“