Bochum. (MK) Zur klassischen Samstags-Bundesligazeit um 15:30 Uhr empfing Aufsteiger VFL Bochum die TSG 1899 Hoffenheim. Personell standen VFL Trainer Thomas Reis mit Hartwig,... Tollhaus Ruhrstadion! VFL Bochum holt drei weitere leidenschaftliche Punkte gegen Hoffenheim

Jubel beim VFL – © Sportfoto-Sale

Bochum. (MK) Zur klassischen Samstags-Bundesligazeit um 15:30 Uhr empfing Aufsteiger VFL Bochum die TSG 1899 Hoffenheim.

Personell standen VFL Trainer Thomas Reis mit Hartwig, Leitsch, Zoller, Tesche und Bockhorn fünf Spieler nicht zur Verfügung. Herbert Bockhorn ist mittlerweile zurück im Training. Ein Einsatz gegen die TSG kam aber zu früh.

Vor 19.600 Zuschauern, darunter 300 Gästefans, lieferten die Bochumer erneut eine tolle leidenschaftliche und am Ende begeisternde Partie ab, die sie mit 2:0 für sich entscheiden konnten
Die erste gute Chance im Spiel hatte Polter (3.), der aber den Ball im Strafraum nicht unter Kontrolle bekam und dessen Schussversuch dann eher kläglich scheiterte. Auf der Gegenseite war es Kramaric (16.), der sich mit seinem Schuss knapp über die Latte des Bochumer Tores in die Notizbücher der Medienvertreter eintragen konnte. Bebous Konter (19.) rettete Riemann im VFL-Kasten in letzter Sekunde. Das Spiel nahm nun so langsam Fahrt auf. Asano (35.) hatte eine weitere gute Möglichkeit, verzog aber. Zwischenzeitlich wurde Voigts Bodycheck (39.) gegen den wieselflinken Asano mit Gelb geahndet. Blum musste verletzungsbedingt noch vor der Pause für Holtmann ausgewechselt werden. Eine genaue Diagnose steht noch aus, aber laut Coach Reis sind es muskuläre Probleme gewesen. Blum selbst hatte frühzeitig signalisiert, dass es nicht mehr weitergeht und damit möglicherweise eine längere Zwangspause vermieden. Ansonsten sahen die Zuschauer auf beiden Seiten viele gute Ansätze, die aber viel zu oft bestenfalls in Halbchancen endeten.

Auch im zweiten Abschnitt benötigte das Match etwas Anlaufzeit. Hoffenheim kam zumindest etwas engagierter aus der Kabine und setzte den VFL zunehmend unter Druck. Allerdings verstanden es Riemann, Soares & Co immer wieder den entscheidenden Torabschluss der Kraichgauer zu unterbinden. Nach knapp einer Stunde wechselte die TSG: Baumgartner und Skov mussten runter, Raum und Rutter dafür im Spiel. Ein Foul an Polter nahe der Strafraumgrenze bescherte den Bochumern eine hervorragenden Freistoßchance, die Löwen sehr stark ins halbhohe linke Eck platzierte. Baumann im TSG Kasten aber verhinderte die gute Gelegenheit mit einer Glanzparade. Danach wurde auch beim VFL gewechselt, Novothny und Pantovic kamen für Rexhbecaj und Polter. Die TSG tauschte Richards für Posch. Dann schlug das glückliche Trainerhändchen von Thomas Reis zu. Nach Videobeweis wurde der Bochumer Führungstreffer durch den eben erst eingewechselten Novothny anerkannt.
Der hatte eine Flanke über die Linie gebracht. Bochum nun mit den Fans im Rücken druckvoller. Eine umstrittene Szene (76.) sorgte für Tumulte im TSG Strafraum. Grillitsch nach offensichtlicher Tätlichkeit gegen Bochums Novothny „nur“ mit Gelb belegt. Und am Ende der lange diskutierten Szene ein Strafstoß, den Pokalheld Riemann aber etwas übermotiviert über das Tor setzte. „Das hätte ich besser moderieren sollen“, so VFL Trainer Reis auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Bei der TSG kam kurz darauf Dabbur für Akpoguma ins Spiel. Derr VFL spielte nach dem verschossenen Elfmeter unbeeindruckt weiter. In der spannenden Schlussphase waren die Gastgeber klar darauf aus nicht zu sehr ins Risiko zu gehen und den knappen Vorsprung ins Ziel zu bringen. Und das sollte auch mit der lautstarken Fan-Unterstützung gelingen. Allerdings überschlugen sich in der fünfminütigen Nachspielzeit nochmal die Ereignisse. Asano knallte den Ball nur an die Latte und Holtmann war nach klasse Pass von Löwen allein vor TSG Keeper Baumann, aber Holtmann traf auch nur den linken Außenpfosten. Besser machte es dann Milos Pantovic. Der nahm nach einer Bochumer Befreiung aus 66 Metern Maß und traf ins verwaiste TSG Tor zum 2:0.

Die Bochumer Punkte 11, 12 und 13 waren damit unter Dach und Fach. „So geh ‘n die Bochumer“ feierte das Stadion ihre Mannschaft noch minutenlang nach dem Abpfiff. Trainer Thomas Reis hatte übrigens Wort gehalten. Er hatte am Vortag erklärt, dass man das Ruhrstadion wieder in ein Tollhaus verwandeln will. Das war definitiv der Fall. Und wie!

In der Tabelle klettert der VFL damit zumindest vorübergehend auf Platz 12. Die TSG steht mit einem Punkt mehr auf Platz zehn.

Torschütze Soma Novothny freute sich nach dem Spiel: „Ich kann es kaum beschreiben. Ich bin so glücklich, dass ich dem Team mit meinem Tor helfen konnte.“

Milos Pantovic erklärte zum von Manuel Riemann verschossenen Elfmeter bei WDR2, dass auch er schussbereit gewesen sei. Das hätten er und Manuel Riemann aber schon während des Spiels untereinander geklärt. Es habe zudem keine Prio-Liste bei den Elfmeterschützen gegeben.

Das aber war nur eine kleine Anekdote eines am Ende mitreißenden Fußball-Nachmittags anne Castroper.

Nach der Länderspielpause geht es für den VFL am 20. November mit dem Auswärtsmatch in Leverkusen weiter.

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