Essen. (PM TUSEM) Am Tag vor dem Heimspielauftakt gegen VfL Lübeck-Schwartau steht Jaron Siewert Rede und Antwort über seine bisherigen Erfahrungen als neuer TUSEM-Trainer.... Jaron Siewert im Interview: „Man spürt die Verbundenheit mit den Fans“

Essen. (PM TUSEM) Am Tag vor dem Heimspielauftakt gegen VfL Lübeck-Schwartau steht Jaron Siewert Rede und Antwort über seine bisherigen Erfahrungen als neuer TUSEM-Trainer. Neben den sportlichen Fakten gibt der gebürtige Berliner auch Einblicke in das Leben im Ruhrgebiet und persönliche Eindrücke der letzten Wochen.

Hallo Jaron, das Umfeld vom TUSEM hast du mittlerweile kennengelernt. Nun heißen wir dich zum ersten Heimspiel als TUSEM-Trainer in der Arena „am Hallo“ willkommen. Welche Eindrücke hast du aus dem Vereinsumfeld in den vergangenen Wochen aufgenommen?

Ich bin sehr freundlich und offen begrüßt worden, sodass ich mich schnell innerhalb des Vereins sehr wohl gefühlt habe. Die beiden Testspiele auf der Margarethenhöhe waren sehr gut besucht, womit ich im ersten Moment nicht gerechnet hätte. Man spürt einfach sofort die Verbundenheit mit den Fans und ein sehr nettes miteinander. Ich wohne selber auf der Margarethenhöhe, welche sich wie ein kleiner Mikrokosmos innerhalb der Stadt erwiesen hat und man sich schnell untereinander kennt.

Wie sieht dein Fazit nach der sechswöchigen Vorbereitungsphase aus?

Die Mannschaft hat die komplette Zeit sehr gut mitgezogen und war sehr aufnahmefähig. Es waren natürlich sehr viele neue Eindrücke und unterschiedliche Ansätze zur vergangenen Saison, aber jeder Spieler hat sich damit beschäftigt und versucht es umzusetzen. Die Neuzugänge sind super integriert und als Mannschaft wachsen wir immer weiter zusammen. Das Pokalspiel war ein Dämpfer, jedoch haben wir dort auch nicht unser Spiel gezeigt, welches wir in den letzten Tests schon gezeigt hatten. Wir müssen nun mehr Abgezocktheit zeigen und auf unsere neu entwickelten Stärken vertrauen.

Du hast aus deinen Erfahrungen als Trainer bei den Füchsen Berlin einige neue Ideen im TUSEM-Spielsystem integriert. Wo siehst du bisher die größten Fortschritte?

Wir sind auf einem guten Weg was unser Tempospiel und das generelle Umschaltspiel aus der Abwehr heraus angeht. Auch das individuelle Entscheidungsverhalten wird Schritt für Schritt besser, jedoch müssen wir in diesem Bereich noch stressresistenter werden. Im Bereich der Abwehr haben wir zwei Spielsysteme installiert, welche sich noch stabilisieren und finden müssen.

Du hast Jonas Ellwanger vor einigen Wochen zum neuen Mannschafts-Kapitän ernannt. Wie erfüllt er bislang seine neue Rolle im Team?

Er nimmt die neue Aufgabe und Rolle im Team sehr gut an. Jonas und ich sind im intensiven Austausch, um Spielideen in die Mannschaft und auf das Spielfeld zu transportieren. Mit Hege steht ein erfahrener ehemaliger Kapitän im Training an seiner Seite und gibt ihm Tipps, um auch als Führungsspieler den nächsten Schritt zu machen.

Wie harmoniert die Zusammenarbeit mit Michael Hegemann als Co-Trainer?

Wie schon gerade angesprochen, haben wir für uns eine sehr gute Aufgabenteilung gefunden. Wir sind im ständigen Austausch, um die Mannschaft weiterzuentwickeln. In der Vorbereitung war Hege ja sogar als Spieler gefragt, aber egal in welcher Position funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut. Im Training nimmt er auch aktiv teil, wodurch man nochmal ganz andere Eindrücke widergespiegelt bekommt und an den kleinen Rädchen drehen kann. Hege ist die optimale Besetzung für die Position des Co-Trainers.

Welche Erwartungen hast du an deine Spieler im Saisonverlauf?

In jedem Spiel auf Sieg zu spielen! Weiterhin eine hohe Bereitschaft im Training an den Tag zu legen und die Inhalte aufzunehmen. Sich als Mannschaft nicht auseinander dividieren zu lassen, egal was auf dem Feld passiert. Mit unserer Art Handball zu spielen, unsere Fans zu begeistern und in die Halle zu holen.

Wie würdest du dich selbst als Trainer beschreiben?   

Über sich selber zu urteilen oder sich selber zu beschreiben waren noch nie meine Lieblingstätigkeiten. Ich glaube am besten beschreiben mich Attribute wie akribisch, analytisch, selbstkritisch und jung dynamisch. Ich denke, dass wir momentan innerhalb der Mannschaft eine gute Balance zwischen Konzentration und Spaß sowie Lockerheit haben. Jedoch lege ich selber auch großen Wert auf Einsatz, Disziplin und klare Regeln für das Miteinander.

Welche Ziele haben sich Trainerteam und Mannschaft für die Saison 2017/18 gesetzt?

Im Vordergrund steht für mich ganz klar die individuelle Entwicklung der Spieler. Ich bin überzeugt davon, dass sich einer individuellen Verbesserung auch eine starke mannschaftliche Leistungssteigerung einstellt und sich das auf den Tabellenplatz auswirkt. Wir wollen einen guten Saisonstart hinlegen und uns frühzeitig im Mittelfeld wiederfinden, obwohl abzuwarten ist, ab wann sich überhaupt ein wirkliches Mittelfeld herauskristallisiert. In erster Linie wollen wir von Spiel zu Spiel gucken und in jedem dieser Spiele um den Sieg mitspielen.

Nach mehreren Wochen im Ruhrpott hattest du sicherlich auch zwischen den vielen Trainingseinheiten Zeit, um die Stadt zu erkunden. Welche Plätze/Orte sind dir dabei besonders in Erinnerung geblieben bzw. wo hältst du dich in deiner Freizeit gerne auf?

Ich habe schon einiges von der Stadt sehen können, so war ich schon in der Villa Hügel, in der Zeche Zollverein, am Baldeneysee und in der Innenstadt. Es gibt wirklich schöne Orte hier in der Stadt und der Umgebung. Natürlich gehe ich gern mal in Rüttenscheid etwas essen und nutze dafür die Fahrradtrasse, aber wirklich viele Sonnentage hat uns der Sommer noch nicht geschenkt. Essen ist wohl die „Grüne Hauptstadt Europas“, weil die Pflanzen so viel Wasser hier bekommen. Es braucht sicherlich noch etwas Zeit, um wirkliche Lieblingsorte für sich zu erkunden.

Wie schätzt du die Mentalität der Menschen im Ruhrgebiet ein?

Sie ist der Art und Weise der Berliner recht ähnlich. Die Menschen bringen Dinge recht schnell auf den Punkt, sind ehrlich und scheuen sich nicht auch mal klare Worte zu finden. Ansonsten habe ich bis jetzt durchweg sehr nette freundliche Leute kennengelernt, welche immer offenherzig und hilfsbereit waren.

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