Bochum. (MK) Eine Woche vor dem Start in die Pflichtspielsaison ist dem VFL Bochum die Generalprobe gegen den FC Utrecht aus den Niederlanden missraten.... Bochumer Generalprobe misslungen – Löwen zurück in Bochum – Das sagt Coach Thomas Reis zum möglichen Neuzugang Elvis Rexhebecaj

Manuel Riemann pariert hier eine Großchance des FC Utrecht – © Sportfoto-Sale

Bochum. (MK) Eine Woche vor dem Start in die Pflichtspielsaison ist dem VFL Bochum die Generalprobe gegen den FC Utrecht aus den Niederlanden missraten. Am Ende gewannen die Gäste aus dem Nachbarland mit 2:0 im Bochumer Ruhrstadion.

Beide Mannschaften hielten sich nicht lange mit Abtasten auf. Bochum war in der Anfangsphase das etwas offensivere Team. Zoller (7.) hatte die erste Großchance für den VFL, konnte eine Hereingabe am langen Pfosten aber nicht mehr verwerten. Ein Fehlpass von „Schnapper“ Riemann (11.) blieb ohne Folgen. Erneut Zoller (17.) scheiterte an Utrechts Torhüter Paes, der knapp eine Minute später schon geschlagen war, aber VFL Neuzugang Asano konnte das Leder nicht mehr im fast leerstehenden Tor unterbringen. Utrechts bis dahin beste Chance hatte Dalmau (23.), als er aus der zentralen Position am stark parierenden Riemann scheiterte. Kerk (31.) scheiterte mit einem zu zentral angesetzten Schuss ebenfalls am Bochumer Schlussmann. Auf der anderen Seite verzog Pantovic (36.) über den Kasten der Gäste. Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit gingen die Gäste durch einen kapitalen Fehler in Führung. Aus Sicht des VFL war der Gegentreffer völlig unnötig. Keeper Riemann nahm einen Rückpass unbedrängt auf und schoss den Ball dem Niederländer Ramselkaar vor die Füße, der keine Mühe hatte den Torwart zum 0:1 zu überwinden. „Er weiß selbst, dass es ein unglückliches Tor war“, so Trainer Reis nach dem Spiel zum Gegentor.

Bochum startete zunächst konzentriert in Halbzeit zwei. Der flinke Holtmann (49.) scheiterte über den linken Flügel kommend an Paes im Utrechter Tor, der auch zwei Minuten später stark gegen Losilla parierte. Seinen „Lapsus“ zum 0:1 machte auf der anderen Seite VFL-Keeper Riemann nach einer Stunde spätestens wieder wett, als er auf der Linie bärenstark gegen den direkt vor ihm schießenden Kerk den Ball abwehrte. Riemanns „Ausflug“ in der 67. Minute blieb nach Ballgewinn des FCU ohne Folgen für den VFL. Ein Konter der Niederländer hatte in der 69. Minute dann aber Folgen. Ter Avest bediente über den rechten Flügel kommend Ramselaar, der im Strafraum wenig Mühe hatte zum 0:2 einzunetzen und damit seinen Doppelpack perfekt machte. Pech für den VFL, dass die Flanke des eingewechselten Osterhage (74.) und auch eine Ecke des ebenfalls eingewechselten Antwi Adjei (76.) keine Abnehmer fanden. Tesche und Ganvoula (88.) verpassten mit ihren Schüssen den Bochumer Anschlusstreffer. Die Anhänger feuerten in der Schlussphase den VFL nochmals an. Die eher mäßige Vorstellung konnte die Freude über den wieder möglichen Stadionbesuch nicht trüben. Und wie heißt es immer so schön: “Generalprobe misslungen, Premiere dafür umso besser” – Der VFL kann es in Wuppertal bestätigen.

Wieder mit Leben erfüllt: Die Bochumer Ostkurve – © Sportfoto-Sale

So spielten sie:
Bochum:
Riemann – Gamboa, Bella Kotchap, Leitsch (82. Novothny), Soares – Tesche – Pantovic (60. Osterhage), Losilla – Asano (67. Antwi-Adjei), Zoller (67. Ganvoula), Holtmann
Utrecht: Paes – Ter Avest, Maher, Kerk, Dalmau, Janssen, Timber, Warmerdam, Ramselaar, St. Jago, Boussaid,

Tore: 0:1 Ramselaar (43.), 0:2 Ramselaar (69.),

Trainer Thomas Reis mit Robert Tesche – © Sportfoto-Sale

Stimmen zum Spiel

VFL Trainer Thomas Reis: „Natürlich ist es sehr ärgerlich, wenn man die Generalprobe mit einer Niederlage beendet. Wir haben uns bewusst gute Testspielgegner ausgesucht. Utrecht ist fußballerisch eine sehr gute Mannschaft, die uns alles abverlangt hat und die letztendlich auch verdient gewonnen hat. Auch wenn die Zahl der Torchancen im ersten Durchgang noch recht ausgeglichen war. Wir haben es Utrecht mit eigenen Fehlern zu einfach gemacht, vor unser Tor zu kommen. Selbst hatten wir ein paar gute Umschaltmomente, in denen wir in Führung hätten gehen können. In der zweiten Halbzeit hatten wir ein, zwei gute Gelegenheit. Im Großen und Ganzen hat mir nicht gefallen, dass wir das Zentrum öfter mal nicht geschlossen hatten und der Gegner zu leicht durchspielen konnte. Die Tore sind sehr einfach gefallen, daran werden wir arbeiten. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen. Das war für nochmal ein sehr wichtiger Test.“

Gerrit Holtmann: „Es war schon ziemlich hitzig und kein normales Freundschaftsspiel. Es war ein guter Test, in dem wir auch in Führung hätten gehen können. Es ging in der ersten Halbzeit schon hin und her. Das 0:2 in der zweiten Hälfte ist aus einer Unordnung entstanden, da müssen wir die Mitte besser schließen. Daher hat Utrecht hier auch verdient gewonnen.“

Personalien: Eduard Löwen ist zurück in Bochum – Reis würde zu Elvis Rexhebecaj nicht Nein sagen

Nach dem Spiel erklärte Cheftrainer Thomas Reis mit Blick auf die Personalsituation und die kommenden Tage, dass man natürlich weiß, was die Jungs können, dass man auf den Außenpositionen aber momentan zahlenmäßig nicht gut aufgestellt sei. So fehle weiterhin Herbert Bockhorn und auch bei Christian Gamboa sehe man den Rückstand noch. Das habe die Vorbereitung insgesamt natürlich getrübt. So hätten Spieler auf ungewöhnlichen Positionen gespielt. Aber alle hätten auch das durchgezogen. Auf der Verteidigerposition und im zentralen Mittelfeld möchte der VFL laut Thomas Reis den Kader noch ergänzen, wenn es machbar ist. Ob der aus Wolfsburger Kreisen ins Gespräch gebrachte Elvis Rexhebecaj für die Bochumer machbar sein wird, ließ Reis offen. „Elvis kenne ich ja schon aus Wolfsburger Zeiten, obwohl ich ihn selbst nicht trainiert habe. Wir werden sehen, ob da was möglich ist. Mit Sicherheit würde ich nicht Nein sagen, weil es ein feiner Junge ist, der eine super Mentalität hat. Wenn Wolfsburg das Interesse vermeldet: Ich weiß von nix, aber ich würde wie gesagt auch nicht Nein sagen.“

Die Startelf gegen Utrecht wollte Reis noch nicht als Hinweis auf den Saisonstart in einer Woche sehen. Mit Herbert Bockhorn und Dany Blum fehlen krankheitsbedingt noch zwei potenzielle Stammkräfte. Olympia-Teilnehmer Eduard Löwen ist unterdessen nach dem Aus der DFB-Elf wieder zurück in Bochum. Auf seine Kreativität hofft Reis, will aber zunächst den konditionellen Zustand von Löwen in der kommenden Trainingswoche abschätzen. Der Neuzugang von Hertha BSC hat bereits einen individuellen Trainingsplan bekommen, um den Jetlag auszukurieren. Ein Startelf-Einsatz im DFB-Pokal in Wuppertal am kommenden Samstag scheint aber nicht unrealistisch.

Die Atmosphäre im Stadion durch die erstmals wieder zugelassenen Fans bewertete Thomas Reis als etwas Besonderes. Man müsse sich, so der 47- jährige, wieder an den Jubel und das Raunen wieder gewöhnen. Ihm persönlich mache das aber nichts aus und er hofft, dass in Zukunft noch mehr Fans ins Stadion gehen dürfen.

Simon Zoller am Boden – © Sportfoto-Sale

So geht es weiter

Am Montag nimmt der VFL das Training wieder auf. Das erste Pflichtspiel steht am kommenden Samstag beim Regionalligisten Wuppertaler SV auf dem Programm. In der Bundesliga beginnt das Reis-Team am Samstag, den 14. August zur klassischen Bundesligazeit um 15:30 Uhr. Im ersten Heimspiel empfangen die Bochumer erneut eine Woche später den FSV Mainz 05.

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