München. (EM) Zerstritten, wie wohl noch nie zuvor. So präsentieren sich derzeit die Klubs der zweiten Eishockey Bundesliga. Seit Tagen schwelt ein Streit zwischen...

München. (EM) Zerstritten, wie wohl noch nie zuvor. So präsentieren sich derzeit die Klubs der zweiten Eishockey Bundesliga. Seit Tagen schwelt ein Streit zwischen Klubvertretern und dem Deutschen Eishockey Bund (DEB).

Ein Teil der Klubs, allen voran der amtierende Zweitligameister EV Landshut mit seinem Alleingesellschafter Rainer Beck, möchte die Zweitligisten als sogenannte DEL II der Deutschen Eishockey Liga angeschlossen sehen. Andere wiederum wehren sich dagegen strikt und wollen dem DEB angeschlossen bleiben.

Überflüssig wie ein Kropf war sicherlich, dass der Streit in Person von Beck und DEB Präsident Harnos öffentlich eskalierte. Hier wurde viel Porzellan kaputt gemacht und ein weiterer Keil zwischen die Klubs getrieben.

Nicht wenige vermuten mittlerweile, dass die Verweigerung der Lizenzerteilung an Landshut wegen eines fehlenden Kooperationsvertrages mit dem Stammverein EVL eine Retourkutsche gegenüber Beck Seitens des DEB war. Das sind natürlich nur Spekulationen, die aber durch den immer mehr eskalierenden Streit weiteren Nährboden erhalten haben.

Landshut hat erwartungsgemäß Klage gegen die Lizenzverweigerung eingereicht und dürfte gute Chancen haben Recht zu bekommen.

DEB Präsident Uwe Harnos – © by Eishockey-Magazin

Mittlerweile hat sich auch Heilbronns Manager Ernst Rupp öffentlich zu Wort gemeldet und sich klar auf der Seite von Landshut positioniert. Er geht in einem Interview mit der Heilbronner Stimme davon aus, dass es bei der Klubversammlung am 18. Juli einen „Urknall“ geben wird. Er bezeichnete DEB Präsident Harnos als Blockierer. Rupp will die Liga notfalls bei einer Abspaltung vom DEB mit anderen Klubs wie etwa Frankfurt oder Kassel auffüllen. Ob diese das überhaupt wollen und ob die eher als DEB-treu eingestuften Klubs Kaufbeuren, Rosenheim und Garmisch am Ende nicht doch den Schritt an die DEL mitgehen ist ganz nebenbei bemerkt unklar.

Streitpotenzial bildet auch die Förderlizenzregelung. Während Kaufbeuren schon angekündigt hat auch ohne Kooperationsvertrag mit der DEL in Zukunft wieder Förderlizenzspieler einzusetzen, hat sich Aufsteiger Bad Tölz nach der Lizenzverweigerung freiwillig in die Oberliga Süd zurückgezogen. Hauptgrund war die nicht beizubringende Bürgschaft, aber auch die fehlende Unterstützung in Sachen Förderlizenzregelung,

Ob in Sachen Bad Tölz damit endgültig das letzte Wort gesprochen ist? Ein klitzekleines Hintertürchen soll es bei einem Umdenken der Zweitligisten laut dem Tölzer Geschäftsführer  Manfred Gröger noch geben.

Insbesondere die seit Jahren erstklassige Nachwuchsförderung betreibenden Klubs aus Kaufbeuren, Heilbronn und nicht zuletzt Tölz wollen, wie es bis vor einem Jahr noch möglich war, auch in der zweiten Liga jungen Talenten Eiszeit geben, die sie bei ihren Kooperationspartnern in der DEL (noch) nicht bekommen können.

Hiergegen soll sich besonders der SC Riessersee gesperrt haben.

Nach wie vor unklar ist auch, wer für Tölz in die zweite Liga aufrücken darf?

Der Vizemeister der Oberliga, die Füchse Duisburg, haben schon vor Wochen dankend abgewunken. Auch sie haben übrigens einen großen mit zahlreichen Kölner Förderlizenzspielern gefüllten Kader.

Völlig in der Luft hängt auch der sportliche Absteiger REV Bremerhaven. Die Fischtown Pinguins möchten liebend gern in der zweiten Liga bleiben, als in der unattraktiven Oberliga Nord gegen nur wenige gleichwertige Gegner zu spielen. Eine Lizenz konnte den Nordlichtern aber noch nicht erteilt werden, weil die sportliche Qualifikation fehlt.

„„Wir haben noch keine Nachricht bezüglich der Lizenzierung erhalten. In der Post war nichts“, so Bremerhavens Vorstandsmitglied Hans-Werner Busch heute gegenüber dem Sonntagsjournal.

Es gibt also reichlich Diskussionsstoff für die Klubvertreter am 18. Juli. Die Fragen des zukünftigen Dachverbandes, der Teamanzahl und dem Spielmodus sind dabei nicht die einzigen Eckpunkte, die für eine Zerreißprobe sorgen können.

Bleibt zu hoffen, dass nach einem vielleicht reinigenden Gewitter wieder mehr zum Wohle des  Deutschen Eishockeys an einem Strang gezogen wird.

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sportstimme

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