Bayreuth. (PM) Eine ganz wichtige Position konnte der EHC Bayreuth in den vergangenen Tagen besetzten. Mit dem Leistungsträger Sebastian Mayer wurde Einigkeit über einen Vertrag für die kommende Spielzeit in der Bayernliga erzielt. Mayer stammt aus dem Nachwuchs des ESV Bayreuth und spielt mit einem Jahr Unterbrechung (Saison 06/07 EV Pegnitz) seit seinen ersten Schritten auf dem Eis für die Tigers.
Somit geht Mayer bereits in seine 6. Saison beim EHC Bayreuth. Der 1,85 Meter große und 80 Kilo schwere, 1985 in Bayreuth geborene Verteidiger, der bereits weit über 100 Einsätze in der Oberliga und insgesamt über 250 Spiele für die Tigers in seiner Vita vorweisen kann, entwickelte sich in den letzen Jahren immer mehr zu einem fast unverzichtbaren Part im Tigers-Rudel. Gerade mit seiner kampfstarken und harten, jedoch immer fairen Spielweise und einem übersichtlichen Defensivverhalten stabilisiert Mayer die Abwehr seines Teams seit vielen Jahren. Nur seinen Abschluss und sein Offensivspiel möchte Mayer nach eigenem Bekunden noch verbessern. In der abgelaufenen Saison konnte sich der Linksschütze dennoch mit 4 Toren und 15 Beihilfen bei 92 Strafminuten in 31 Spielen auszeichnen. Der in seiner Freizeit ambitionierte Skifahrer und Fußballer, der ohne Sport im Allgemeinen nicht sein kann, wird auch in der neuen Saison voraussichtlich wieder als Nachwuchstrainer seine Erfahrung einem Team des EHC-Nachwuchses mit auf den Weg geben.
Im Zuge der Vertragsunterschrift konnten wir Sebastian einige Fragen stellen.
Das Ziel der letzten Saison war, auch wenn das nicht an die große Glocke gehängt wurde, der Aufstieg in die Oberliga. Das ganze Umfeld, die Fans und auch die Mannschaft selbst wollten unbedingt hoch. Es hat letztlich nicht geklappt. Was muss sich ändern damit dieses Ziel dieses Jahr nun erreicht werden kann?
Sebastian Mayer: Meiner persönlichen Einschätzung nach hätten wir bei vernünftiger Sollstärke mehr erreichen können. Wir wären ja schon froh gewesen, hätten wir wenigstens die Hälfte der Saison ohne Verletzte in die Spiele gehen können. Wenn wir in der kommenden Saison nicht wieder so gebeutelt werden und die Neuzugänge die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen können, werden wir sicher ganz vorne mitspielen können.
Das Team ist eingespielt und wird jedes Jahr nur marginal verändert. Man kennt sich, ist auf dem Eis auch eingespielt und, wie man hört, eine verschworene Truppe. Ein Vorteil oder ist es vielleicht zu harmonisch? Gibt es jemand in der Kabine, der auch mal mit der sprichwörtlichen Faust auf den Tisch haut wenn es mal nicht läuft?
Sebastian Mayer: Es läuft eigentlich in der Mannschaft die meiste Zeit sehr gut. Wenn es mal nötig ist, dann gibt es sicherlich Kollegen, die mal auf den Tisch hauen können. Wir haben einen erfahrenen Kapitän, dessen Wort auch Gewicht hat. Aber auch andere, ältere und erfahrene Spieler sagen mal was, wenn es nicht richtig rund läuft. Außerdem gibt es ja da noch unseren Trainer, der sich, wenn es sein muss, auch nicht zurück nimmt und die Jungs wieder in die Spur bringt.
Das Sommertraining ist in vollem Gange. Sergej Waßmiller, den du noch aus vielen Spielen als Akteur auf dem Eis kennst und oft auch „bekämpft“ hast, gilt als Disziplinfanatiker und, wie man so schön sagt, als harter Hund. Ist das Training unter ihm sehr viel härter als bei den vielen Trainern, die du bisher in deiner Laufbahn erlebt hast?
Sebastian Mayer: Härter ist es nicht unbedingt. Unter anderen Trainern wurde auch Wert auf Kondition und Ausdauer gelegt, aber das Training hat sich natürlich im Laufe der Jahre verändert. Jeder Coach hat seine eigene Philosophie. Sergej Waßmiller macht ein sehr modernes und auch intensives, jedoch wenn nötig dosiertes Training. Umso näher der Saisonstart rückt, desto mehr wird natürlich angezogen. Sergej weiß schon was zu tun ist (grinst).
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern. Du hattest einige Angebote anderer Vereine. Besonders ein Neu-Oberligist hat heftig um dich geworben und wollte dich unbedingt mit in die Oberliga nehmen. Was gab letztlich den Ausschlag doch wieder die Schlittschuhe für die Tigers zu schnüren?
Sebastian Mayer: Ja, das stimmt. Es gab auch Verhandlungen. Ich wollte und will auf jeden Fall noch mal Oberliga spielen. Allerdings wechsle ich nicht einfach den Verein, wenn nicht alles zu 100% passt. Im Prinzip haben Kleinigkeiten entschieden. Dabei habe ich gemerkt, was ich am EHC habe und das hat den Ausschlag gegeben weiter hier aufzulaufen.
Sebastian, vielen Dank für das Interview. Wir wünschen dir eine verletzungsfreie und erfolgreiche Saison bei den Tigers.
Anton Pertl nicht mehr im Kader
Was als „offenes Geheimnis“ längst durch viele Internetforen und über Teile der Presse vermeldet bzw. vermutet wurde ist jetzt Fakt. Anton Pertl hat darum gebeten seinen Vertrag bei den Tigers zu lösen. Pertl möchte sich sportlich weiter entwickeln und sieht dazu besser Chancen bei einem Team in der Oberliga. Der EHC Bayreuth will diesem Vorhaben nicht im Wege stehen und bedankt sich für das sportlich sehr ansprechende Jahr im Trikot der Tigers.