Neuwied. (PM) Der Kader des EHC Neuwied nimmt weiter Formen an: Mit den beiden Stürmern Stefan Kaltenborn und Jesse Drydak haben sich die Bären im...

Neuwied. (PM) Der Kader des EHC Neuwied nimmt weiter Formen an: Mit den beiden Stürmern Stefan Kaltenborn und Jesse Drydak haben sich die Bären im Doppelpack verstärkt. Kaltenborn gehörte schon in der Vorsaison zum erfolgreichen Aufstiegsteam der Deichstädter, Drydak wechselt aus der „Greater Ontario Junior Hockey League“ erstmals nach Europa und wird in Neuwied die Schlittschuhe schnüren. Verlassen wird die Bären hingegen US-Boy Andrew Stevenson.

EHC-Stürmer Stefan Kaltenborn, der am Montag 21 Jahre alt geworden ist, brachte es in der Vorsaison in 28 Spielen im Trikot des EHC auf 29 Punkte. Gleich elf Mal traf Kaltenborn selbst, 18 Mal bereitete er einen Treffer vor. Der Stürmer, der gebürtig aus Köln stammt und in der Jugend bei der Düsseldorfer EG ausgebildet wurde, hätte in der Vorsaison auch noch bei den Junioren der Bären spielen können. Doch Kaltenborn entwickelte sich schnell zu einer wichtigen Stütze im Angriffsspiel der Bären.

Eine solche Stütze soll auch Jesse Drydak werden. Der 20-jährige Kanadier, in Camlachie geboren, gehörte in den vergangenen vier Spielzeiten zu den Leistungsträgern seines Teams, den Sarnia Legionnaires in der „Greater Ontario Junior Hockey League“, kurz GOJHL genannt. In der abgelaufenen Spielzeit erzielte er in 50 Spielen 39 Tore und 41 Assist – brachte es damit auf stolze 80 Punkte. Insgesamt absolvierte er 233 Spiele für die Legionnaires, erzielte dabei 276 Punkte (130 Tore, 146 Assist). Zudem lief er insgesamt neun Mal für die Sarnia Stings in der OHL (Ontario Hockey League) auf. In der Saison 2010/11 wurde Drydak im Dezember mit dem Prädikat „Spieler des Monats“ ausgezeichnet. Am Ende der beiden Spielzeiten 2010/11 und 2011/12 wurde er für das „Western Conference All-Star Game“ nominiert. In diesem Jahr erhielt er die Auszeichnung „Western Conference Player of the Year“. Aktuell hält Drydak mehrere „All Time Records“ bei den Sarnia Legionnaires, die im Jahr 1969 gegründet wurden. Er erzielte die meisten „game winning goals“ in einer Spielzeit (neun), markierte die meisten „shorthanded goals“ mit 16 Treffern in vier Spielzeiten und ist mit 130 Treffern erfolgreichster Torschütze in der Historie seines Teams.  Für die Sarnia Legionnaires spielten einst NHL-Legenden wie Phil Esposito, Dino Ciccarelli, Tony McKegney oder Billy Lochead.

Drydak wechselt erstmals nach Europa, hat aber bereits einmal hier gespielt: 2010 stand er als einer von nur zwei Spielern aus der GOJHL im U20-Team Kanadas, welches bei einem Turnier in Schweden spielte. „Ich habe viele gute Dinge gehört über Eishockey in Europa. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, in Deutschland zu spielen“, sagt Drydak. „Dass ich mich für Neuwied entschieden habe liegt daran, dass sich der Vorsitzende Wolfgang Schneider und der gesamte Verein sehr um mich bemüht haben. Man hat mir davon berichtet, dass die Bären eine große Familie sind. Genau das ist es, wonach ich gesucht habe – jetzt, wo ich als junger Spieler meine Familie verlasse und in ein für mich neues Land gehe.“

„Derzeit trainiere ich fünf Mal die Woche mit zwei Freunden, den Brüdern Cam und Chris Abbott, die beide in Schwedens Eliteserie spielen. Das Training ist sehr hart, aber es wird sich auszahlen. Von einem Freund, der in der 2. Bundesliga in Deutschland spielt, weiß ich, dass die Oberliga eine tolle Liga ist. Ich werde bestens vorbereitet sein und versuchen, dem Team dabei zu helfen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen.“ Bereits Mitte August wird Jesse Drydak nach Deutschland kommen, sich dann zunächst mit einem Freund in Kaufbeuren an die europäischen Eisflächen gewöhnen. Er wird gemeinsam mit Nickolas Latta trainieren – der deutsche U20-Nationalspieler spielt seit zwei Jahren für Sarnia Sting in der OHL. „Danach freue ich mich auf den Trainingsstart in Neuwied und darauf, endlich meinen neuen Verein kennenzulernen.“

Mit der Verpflichtung von Jesse Drydak steht auch fest, dass der US-Boy Andrew Stevenson nicht zum EHC zurückkehren wird. „Andrew hatte schon während der Saison Probleme mit dem Rücken“, sagt EHC-Vorsitzender Wolfgang Schneider. „Er macht derzeit eine zweimonatige Reha. Da wir nicht einschätzen können, ob er nach der Reha zu 100 Prozent fit ist und bedenkenlos in die Zweikämpfe gehen kann, mussten wir eine rein sportliche Entscheidung treffen. Die Entscheidung, Andrew nicht erneut zu verpflichten, ist uns menschlich mehr als nur schwer gefallen. Er war auf und neben dem Eis eine wirkliche Bereicherung, einfach ein super Typ. Ich möchte Andrew herzlich für seinen Einsatz danken – auch er hat seinen festen Platz in der EHC-Historie. Ich weiß, dass er uns nicht nur wegen des Pokals ,Spieler der Saison´, der bei ihm sicherlich einen Ehrenplatz hat, in guter Erinnerung behalten wird.“

 

Aktueller Kader des EHC Neuwied

Tor: Tim Kühlem, Alexander Rhodens.

Verteidigung: Kai Kühlem, Andreas Halfmann, Dennis Stroeks, Jannik Moser, Oleg Tokarev.

Sturm: Rene Sting, Martin Oertel, Stephan Petry, Vjacheslaw Tokarev, Jörg Noack, Marc Blumenhofen, Willi Hamann, Stefan Kaltenborn, Jesse Drydak.

sportstimme

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