Münster. (ts) Bis in die Overtime hinein auf Augenhöhe mit dem Favoriten, doch zur Premiere in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA steht eine... Münster lange auf Augenhöhe bei Favorit Phoenix Hagen

Bjarne Kraushaar – © Sportfoto-Sale (MK)

Münster. (ts) Bis in die Overtime hinein auf Augenhöhe mit dem Favoriten, doch zur Premiere in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA steht eine bittere Auswärtsniederlage für den Aufsteiger bei Phoenix Hagen: Die Mannschaft von Björn Harmsen unterlag vor 1.906 Zuschauern, darunter rund 150 Münsteraner Fans, in der energiegeladenen Krollmann-Arena nach einem beherzt geführten Fight und lange in Führung liegend 81:88 (34:31, 75:75).

Die Erfahrung des Playoff-Aspiranten machte sich in der Overtime bemerkbar, die Münsteraner Basketballer hatten lange gute Spielkontrolle und vergaben den möglichen Erfolg in der regulären Spielzeit.Die Starting Five Jasper Günther, Cosmo Grühn, Connor Harding, Adam Touray und Andreas Seiferth begann entschlossen, zwangen Phoenix zu schweren Würfen, führte nach einem 8:0-Laurf 8:3. Hilmar Pétursson hatte für die ersten vier Münsteraner ProAPunkte gesorgt. Einfache Ballverluste verhindertenzwischenzeitlich eine mögliche höhere Führung als das 13:12 nach dem ersten Viertel.

Mit der Sicherheit einer überraschend guten Kontrolle über das Spiel setzten sich die WWU Baskets bis zum 25:17 zur höchsten Führung in Halbzeit eins ab, Thomas Reuter hatte früh seinen dritten Dreier versenkt. Der Gastgeber kämpfte lange um offensiven Rhythmus, den das Harmsen-Team geschickt mit seiner Defense zu verhindern wusste.

Hagens Dreier fielen nicht. Zwei Schnellangriffe schlossen die WWU Baskets über Darien Jackson und Hilmar Pétursson zur 31:24-Führung ab. Doch noch vor der Halbzeitsirene war Phoenix auf 31:34 herangekommen, der Aufsteiger wirkte etwas zu hektisch. Ballverluste und effektive Spielzüge produzierte Münster in dieser Spielphaseim Wechsel.

In Halbzeit zwei kamen die Uni-Städter vor ihren mitgereisten, begeisterten Fans sofortins Rollen. Cosmo Grühn mit seinen ersten vier Zählern und Connor Harding mit seinennächsten fünf: Mit einem trockenem 9:0-Lauf hatten die WWU Baskets die Führung ausgebaut (43:34, 26.). Immer wenn der Außenseiter drohte zu enteilen, hielt der Favorit dagegen, er konterte diesmal postwendend mit eigenem 9:0-Lauf (45:45). Das junge Harmsen-Team war keinesfalls beeindruckt, blieb ungemein stabil, trotzte der ungewohnten Auswärtskulisse. Der gebürtige Hagener Thomas Reuter zelebrierte sein „Heimspiel“ mit seinem vierten Dreier, einem Buzzer zur 53:49-Führung nach Viertel drei, der Münsters Fans in Extase versetzte.

Seit dem 0:3 hatten die WWU Baskets geführt. Bedeutete der erste Führungswechsel nach 35 Minuten zum 63:61 das Momentum für Hagen? Mitnichten. Was für ein Einstieg in die ProA der Münsteraner. Sie boten dem Favoriten nicht nur Paroli, sie hatten ihn nach dem Touray-Block mit letztem Ballbesitz am Rand einer Niederlage, nutzten diesen jedoch zweifach nicht. Overtime. Nach Cosmo Grühns Dreier zur letztenFührung (78:75) war Hagens 8:0-Lauf die Vorentscheidung. Münster mobilisierte die letzten Kräfte, war beim 81:83 noch einmal dran. Turnover bestraften die Hagener Keßen und Mann, der Favorit war dem Neuling in puncto Erfahrung überlegen.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 1. Spieltag
Phoenix Hagen – WWU Bakets Münster Overtime 88:81 (12:13/31:34/49:53/75:75)

Phoenix Hagen: Iloanya (DNP), Kraushaar (12/2), Cikara (DNP), Murphy (11/5), Keßen(14/2), Omuwie, Vaara, Mann (16/2), Uhlemann (11/2), Castlin (18/3), Bank (1), Krause (5/1)
WWU Baskets: Jackson (3), Günther (11/1), Weß (2), Pétursson (8), Seiferth (14, 7 Reb.), Harding (14/2, 10 Reb.), Jones, Pahnke (DNP), Touray (2), Grühn (12/2, 6 Reb.), Reuter (15/4)
Viertelergebnisse: 12:13 / 19:21 / 18:19 / 26:22 / 13:6
Zahlen & Fakten:
Zweier-Quote: 49% (Phoenix) / 44% (WWU Baskets);
DreierQuote: 33% / 35%;
Freiwurf-Quote: 71% / 76%;
Assists: 20 / 19 ;
Rebounds: 44 / 37;
Turnover: 15 / 20
Zuschauer: 1.906 (Krollmann Arena, Hagen)

Stimmen zum Spiel

Björn Harmsen, Cheftrainer WWU Baskets: „Ein knappes Spiel zu verlieren, tut immer noch mal mehr weh. Ich glaube aber, dass wir grundsätzlich alles versucht haben, was möglich war. Am Ende sind es zwei entscheidende Faktoren. Das eine sind die 26 Punkte, die wir im letzten Viertel kassieren. Davor war die Defensive ganz gut. Und die 20 Ballverluste. Das nimmt dir 20 Möglichkeiten, vorne auf den Korb zu werfen. Das tut dir einfach weh. Wir haben nicht wirklich viel ProA-Erfahrung auf dem Feld. Da passieren einfach auch Fehler, aus denen wir uns verbessern und lernen müssen. Das sind gute Jungs, das ist möglich. Wir haben uns jetzt schon immer weiter verbessert. Wir haben heute auch über drei Viertel besser gespielt als letzte Woche gegen Quakenbrück. Am Ende muss die Mannschaft zusammenwachsen. Das wird einfach noch eine Zeit brauchen. Dafür kann man schon sagen, war das ein ganz gutesSpiel von uns.“

Andreas Seiferth: „Wir können mit dem Spiel zufrieden sein. Wir waren klarer Außenseiter. In Hagen ist es auch eine schwere Halle, zu spielen, immer stimmungsvoll, immer voll. Das hat sich am Ende bewahrheitet. Es ist natürlich trotzdem bitter. Wenn man in der Overtime ist, will man das Spiel auch gewinnen, weil wir das Spiel über große Strecken kontrolliert haben. Am Ende haben wir ein bisschen Selbstvertrauen verschenkt. Hagen hat Big Shots getroffen, die bei uns nicht so gefallen sind. Wir wissen woran wir arbeiten müssen, können erhobenen Hauptes die Heimreise antreten. Am Ende hat ein bisschen die Erfahrung gefehlt. Es werden noch viele knappe Spiele auf uns zu kommen. Ich hoffe, dass wir in zukünftigen Spielen ein wenig abgebrühter auftreten, unsere Optionen besser kennen, besser ausspielen.“

Jasper Günther: „Es hat sich am Ende ein bisschen abgezeichnet. Wir sind ein jungesTeam. Wir müssen aus den Situationen, aus dem knappen Spiel lernen. Wir sind als Underdog hier reingegangen. Hätte man vor dem Spiel gesagt, ihr geht in die Overtime, es wird ein knappes Spiel, dann hätte man sich vielleicht darüber gefreut. Aber mit dem Blick auf den Spielverlauf muss man sich jetzt ärgern. Da war echt mehr drin. Der Sieg lag vor uns. Wir hätten ihn nur nehmen müssen. Das ist jetzt natürlich frustrierend. Aber man muss uns ernst nehmen. In der ProA wird es viele Spiele geben,die eng werden, weil jeder kann jeden schlagen. Deswegen ist es umso wichtiger, dasswir die Dinger nach Haus bringen.

sportstimme

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