Hagen. (PM Eintracht) Eine hervorragende erste Halbzeit lieferte Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen gegen den haushohen Favoriten HBW Balingen-Weilstetten ab. Noch die ersten fünf Minuten... Eintracht Hagen bricht gegen Aufstiegsaspirant Balingen in der zweiten Hälfte ein
Eintracht Hagen

Bartosz Konitz hadert – © by Sportstimme.de (MK)

Hagen. (PM Eintracht) Eine hervorragende erste Halbzeit lieferte Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen gegen den haushohen Favoriten HBW Balingen-Weilstetten ab.

Noch die ersten fünf Minuten des zweiten Abschnitts durften die 700 zahlenden Zuschauer auf eine faustdicke Überraschung hoffen, ehe den Grün-Gelben etwas die Kräfte ausgingen, während die „Gallier von der Alb“ ihrerseits immer besser ins Spiel fanden – und sich am Ende etwas zu hoch durchsetzten, wie VfL-Trainer Niels Pfannenschmidt, sein Gegenüber Rúnar Sigtryggsson, Ex-Nationalspieler Matthias Flohr und der VfL-Halbrechte Jan-Lars Gaubatz unisono befanden.

In den ersten Minuten rieben sich die Fans der Eintracht verwundert die Augen. Zwar war die spielerische Qualität der Balinger deutlich zu erkennen, doch präsentierten sich die Hausherren bestens eingestellt, agierten in der Defensive aggressiv – und zwangen Balingen so immer wieder zu gefahrlosen Abschlüssen oder zu technischen Fehlern. Und fand doch einmal ein Ball gefährlich den Weg auf den Kasten, war häufig Neuzugang Dragan Jerkovic zur Stelle, entschärfte etliche scharfe Geschosse mit katzenartigen Reflexen. Auch in der Offensive wussten die Hagener zu überzeugen, entschieden viele Zweikämpfe für sich und zeigten zudem eine starke Spielanlage. „Wir haben in den ersten 30 Minuten sehr diszipliniert gespielt, eine hervorragende Abwehr gestellt. Dann hat es auch eine Mannschaft wie Balingen schwer gegen uns. Das müssen wir auch für das kommende Spiel gegen Nordhorn mitnehmen“, analysierte Gaubatz stellvertretend für seine Mannschaft. Kurz vor dem Seitenwechsel schlichen sich indes in kürzester Zeit viele Fehler in das Spiel des VfL ein. Die Folge: Drei Gegentreffer in Serie zum 13:13-Ausgleich, ehe Hagen noch einmal vorlegte. „Wir müssen uns fast ärgern, dass wir zur Pause nicht höher führen“, bilanzierte Pfannenschmidt. Nach dem Seitenwechsel legte die Eintracht noch einmal zu einer Zwei-Tore-Führung vor, ehe Balingen mehr und mehr das Ruder übernahm und beim 18:17 erstmals in Führung ging – und diese nicht mehr abgab.

Nach dem Schlusspfiff bedankte sich Pfannenschmidt für die erneut starke Unterstützung des Publikums, ehe er zur detaillierteren Analyse überging: „Ich weiß nicht, ob uns die Kräfte verlassen haben – aber 35 Minuten haben wir ein gutes Spiel gemacht. Danach haben wir aber vorne wie hinten keine Zweikämpfe mehr gewonnen. An dieser Stelle merkt man, dass unser Gebilde doch noch nicht so stark ist, noch weiter wachsen muss.“ Gaubatz ergänzte, dass „wir mit der zweiten Halbzeit nicht zufrieden sein können. Da hat es hinten wie vorne nicht gepasst.“ Zudem merkte der Ostwestfale kritisch an, dass weder die Wechsel noch die taktische Option mit dem siebten Feldspieler für die erhofften positiven Akzente sorgten. „Wir müssen aber an allen Punkten weiter am Ball bleiben“, unterstrich der Trainer.

Gäste-Trainer Sigtryggsson imponierte indes der couragierte Auftritt der Gastgeber. „Hagen hat eine sehr gute Abwehr gestellt, es gestandenen Erstliga-Spielern wie Martin Strobel schwer gemacht – überhaupt haben wir uns sehr schwer getan. Und auch beim Rückstand haben sie weiter auf Sieg gespielt und nicht nur versucht das Ergebnis zu verwalten“, resümierte der Isländer. Die Gründe für die Wende lagen für ihn ebenfalls auf der Hand: „Wir haben hinterher weniger Fehler gemacht.“ Auch Flohr zollte den Grün-Gelben für ihre Vorstellung Respekt: „Als Aufsteiger wollte Hagen vor eigenem Publikum zeigen, dass sie in die Liga gehören, haben uns das Leben schwer gemacht. Wir mussten uns richtig ins Spiel reinkämpfen.“ Die Analyse seines Trainers in der Pause beschrieb Flohr als „sachlich, er hat uns einfach auf unsere Fehler hingewiesen.“ Ausschlaggebend für den Sieg war für den Ex-Nationalspieler die verbesserte Defensivarbeit: „Wir haben kompakter gestanden, keine einfachen Zweikämpfe mehr zugelassen und die Räume verdichtet.“

VfL: Mahncke (ab 49., 3/1 Paraden), Jerkovic (1.-49., 9 Paraden); Lindner (n.e.), Kress (4/1), Pröhl, Schneider (1), Fauteck, Renninger (3), Konitz (4/1), Saborowski (1), Waldhof, Gaubatz (6), Mestrum (2), von Boenigk (3).

HBW: Maggaiz (8 Paraden), Mrkva (n.e.); Schönningsen (2), Foth, Wagner, Flohr (2), Hausmann, Thormann (5), Friedrich (4), Runarsson, Gretarsson (7/3), Strobel (5), Stegfelt (1), Schoch (3), Spohn (3).

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