Solingen. (PM BHC) Auf 14:16 kam der Bergische HC in der zweiten Halbzeit bei der TSV Hannover-Burgdorf noch einmal heran. Die Bundesliga-Begegnung, die lange... Die erste Saisonniederlage

BHC Coach Sebastian Hinze – © Sportstimme (MK)

Solingen. (PM BHC) Auf 14:16 kam der Bergische HC in der zweiten Halbzeit bei der TSV Hannover-Burgdorf noch einmal heran.

Die Bundesliga-Begegnung, die lange wie eine klare Angelegenheit für die Gastgeber ausgesehen hatte, stand ganz kurz auf der Kippe. Doch in den nächsten Minuten machten die Hannoveraner mit sechs Toren in Serie kurzen Prozess, während die Löwen sogar klarste Chancen ausließen. Die Entscheidung war damit gefallen, und wenig später war die erste Saisonniederlage für den BHC mit 20:28 (9:13) besiegelt.

Die offensiven Probleme, die auf der Anzeigetafel im 0:6-Lauf der zweiten Hälfte gipfelten, waren in der ersten Hälfte noch größer gewesen. Die Löwen leisteten sich technische Fehler, ließen Gelegenheiten liegen, verloren manchmal aber auch den Ball gegen eine flexibel ausgerichtete TSV-Deckung. Zudem funktionierte das Tempospiel kaum. Bis zum 5:6 blieben die Gäste noch dran, gerieten aber ausgerechnet mit zwei Spielern mehr auf dem Feld höher in Rückstand. Aus einem 7:13 machten Max Darj und Jeffrey Boomhouwer immerhin noch ein etwas versöhnlicheres 9:13 zur Pause.

Angesichts der Tatsache, dass die Bergischen gut deckten und Christopher Rudeck (13 Paraden, zwei davon beim Siebenmeter) eine starke Leistung zwischen den Pfosten zeigte, war der Rückstand dennoch ungewöhnlich hoch. Hatte es nach Wiederanpfiff zunächst so ausgesehen, dass Hannover nun einen lockeren Start-Ziel-Sieg davontragen würde, schöpfte der BHC doch noch einmal Hoffnung. Alexander Weck, Max Darj, Jeffrey Boomhouwer und ein Doppelschlag von Tomas Babak brachten die Löwen wieder auf 14:16 heran.

Die Gäste kamen nun mehr und mehr auch ins Tempospiel und hatten freie Chancen gegen Domenico Ebner im TSV-Gehäuse. Gleich zwei Mal blieb der Torhüter in der kritischen Phase aber Sieger, euphorisierte damit die etwas mehr als 2000 Zuschauer in der Halle und versetzte dem Gegner einen Dämpfer. Auf der anderen Seite trafen die Hannoveraner nun souverän und zogen auf 22:14 davon. Die Entscheidung war damit gefallen. Offensiv lief es in den letzten Minuten vor allem durch Weck besser, in der Abwehr ließen die Bergischen in der Schlussphase aber nach. Spannend wurde es natürlich nicht mehr.

Verzichten musste der BHC im Übrigen auf Csaba Szücs. Der Abwehrspezialist musste am Finger ambulant operiert werden. Ob er länger ausfällt, steht noch nicht fest.
Derweil ist sicher, gegen wen der Bergische HC in der zweiten Runde des DHB-Pokals antritt. Da die SG Langenfeld das Amateurpokal-Finale gegen die SG VTB/Altjührden gewann, müssen die Löwen im etwa 300 Kilometer entfernten Friesland antreten. Das Duell in Altjührden ist im Terminplan für den 5. Oktober vorgesehen, es könnte aber auch noch verschoben werden.

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel

Sebastian Hinze: „Es war ein völlig verdienter Sieg. Mit Ausnahme der letzten zehn Minuten decken wir gut und bekommen viele Paraden von Christopher Rudeck. Leider kommen wir wenig ins Tempospiel und haben eine Phase, in der wir gegen die 3:2:1-Deckung ohne Druck den Ball wegschmeißen. Wir haben viele Fehler gemacht, aber in unser eigentlich besten Phase hat sich Hannover abgesetzt. Da spielen wir ganz gut, haben auch die Konter, aber machen sie nicht rein. Mit der zweiten Halbzeit kann ich gut leben. Es ist letztlich so, dass wir in der ersten Hälfte die Bälle viel zu leicht hergegeben haben, in der zweiten war die Effektivität nicht gut genug, um das Spiel zu drehen.“

Christian Prokop: „Wir sind überglücklich mit der starken Leistung. Wir hatten großen Respekt vor dem BHC, der 60 Minuten Vollgas gibt. Über unsere aggressive Abwehrarbeit sind wir ins Tempo gekommen – das war auch der Schlüssel zum Sieg. Vorne haben wir relativ viele einfache Fehler gemacht, aber wir haben die Phase beim 16:14 gut überstanden.“ Jörg Föste: „Es war ein ungewöhnliches Resultat, gerade wenn man die Torhüter-Statistik zu Rate zieht. Die war ja von beiden Seiten gut. Da weiß man eigentlich sofort, woran es gelegen hat. Die Angriffsleistung war nicht gut, die Konzentration fehlte, dazu haben wir viele technische Fehler gemacht und freie Würfe nicht im Tor untergebracht. Insbesondere diese Würfe waren dafür verantwortlich, dass das Ergebnis so deftig ausfiel.“

TSV Hannover-Burgdorf – Bergischer HC – 28:20 (13:9)

TSV Hannover-Burgdorf: Ebner, Lesjak – Martinovic (6), Pevnov (4), Böhm (4), Edvardsson (4), Büchner (3), Hanne (2), Hansen (2/1), Kuzmanovski (1), Brozovic (1), Feise (1), Cehte, Roscheck, Mävers. Trainer: Christian Prokop
Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer (2), Damm, Gutbrod, Stutzke (1), Weck (6), Arnesson (1), Babak (2), Darj (4), Nikolaisen, Bergner, Schmidt (3), Schönningsen, Gunnarsson (1/1), Hansson. Trainer: Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah und Suresh Thiyagarajah
Siebenmeter: 1/3 – 1/2
Zeitstrafen: 5 – 6 (Brozovic (2), Böhm, Edvardsson, Hanne – Stutzke (2), Darj, Schönningsen, Gunnarsson, Schmidt)

sportstimme

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