Essen / Solingen. (PM BHC) Mit einer weißen Weste beenden die Bergischen Löwen den dritten Doppelspieltag der 2. Handball-Bundesliga und gewinnen vor 2.578 Zuschauern... BHC gewinnt spannendes Derby in Essen

Christian Nippes packt sich Jonas Ellwanger


Essen / Solingen. (PM BHC) Mit einer weißen Weste beenden die Bergischen Löwen den dritten Doppelspieltag der 2. Handball-Bundesliga und gewinnen vor 2.578 Zuschauern in der ausverkauften Sporthalle Am Hallo das Derby bei TUSEM Essen mit 31:28 (15:12).

Mit einer lautstarken, über 500 Fans starken Blauen Wand im Rücken gingen die Bergischen Löwen in das zweite Lokalduell des Doppelspieltages. Mit viel Tempo konnten die Bergischen früh mit dem 3:1 (3.) durch Milan Kotrc eine Zwei-Tore-Führung auf die Platte legen. Auch der TUSEM hielt mit viel Tempo dagegen und hatte in der 8. Spielminute per Siebenmeter die Chance zum Ausgleich, doch der eingewechselte Bastian Rutschmann bewies gegen Tom Skroblien seine Killerqualitäten und hielt das 3:2 für den BHC fest. Mit 7:6 hielten die Gäste in einer packenden aber nicht unfairen Partie, in der die Unparteiischen bereits fünf Zeitstrafen verhängt hatten, ihren Vorsprung auch über die Anfangsviertelstunde. Als Kristian Nippes noch eine Minute seiner bereits zweiten Zeitstrafe absitzen musste, brachte Sebastian Hinze mit einer Auszeit einen kurzen Moment der Ruhe rein. Doch Essen konterte und erkämpfte sich wenige Minuten später das Remis, als Skroblien zum 9:9 (21.) einnetzte. Doch postwendend die Antwort des BHC, der per Siebenmeter durch Gunnarsson und dem durchgebrochenen Kotrc innerhalb von einer Minute wieder auf 11:9 (22.) vorlegte. Mit einem Vorsprung von 15:12 gingen die Bergischen Löwen in die Kabinen und nach den ersten dreißig Minuten hatten nicht nur die Akteure beider Mannschaften die Verschnaufpause nötig – auch die Fans in der mit 2.578 Zuschauern ausverkauften Sporthalle Am Hallo hatten großen Anteil an einem wahren Vollgashandballspiel.

Besserer Start für die Hausherren, die nach dem 13:15 gleich noch einen misslungenes Abspiel von Maciej Majdzinski abfingen und per Gegenstoß zum 14:15 (32.) verwandelten. Der Bergische HC übernahm aber schnell wieder die Kontrolle und erhöhte auf 18:15 (35.). Als Max Darj fast von der Torauslinie zum 20:16 (37.) für den BHC traf, unterbrach TUSEM-Coach Jaron Siewert die Begegnung mit einer frühen Auszeit um gegenzusteuern. Als der BHC sich kleine Unzulänglichkeiten leistete und den 20:19-Anschluss (40.) hinnehmen musste, brachte Hinze zudem für Christopher Rudeck Bastian Rutschmann ins Tor, der gleich den 20:20-Ausgleich kassierte. Wenig später lag der BHC erstmals im Spiel zurück und so nahm Sebastian Hinze beim Stande von 21:22 (44.) die Auszeit, denn seine Mannschaft hatte in den vergangenen Minuten unnötig die klare Linie verloren. Fabian Gutbrod besorgte mit einem Hammer zum 23:22 (47.) wieder die Führung für die Löwen und kurz darauf hatten die Bergischen nach GunnarssonStrafwurf wieder auf 25:23 (50.) erhöht. Und wieder kam Essen – diesmal während einer Strafe gegen Arnesson – zum 26:26-Ausgleich (53.), sodass sich das Lokalduell auf der Zielgeraden zu einem echten Krimi entwickelte. Am Ende setzte sich der BHC mit dem siebten Feldspieler und dank der höheren individuellen Schussqualität unter dem Strich verdient mit 31:28 durch.

Fotostrecke zum Spiel

TUSEM Essen - Bergischer HC

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel

Sebastian Hinze: „Wir haben heute alles gesehen, was ein Derby braucht – Stress, Emotionen und Zeitstrafen. Beide Mannschaften haben um jeden Zentimeter gefightet. In der ersten Halbzeit war es offensiv ganz ok, aber defensiv haben wir zu viele Zweikämpfe verloren. Dann kommen wir schlecht in den zweiten Durchgang, Essen wird mutiger und wir hatten Probleme es in den Griff zu bekommen. Ich bin froh, dass wir es am Ende mit Gutbrod und Szücs im Innenblock und dem siebten Feldspieler nach Haue bringen. Ein Riesendank an die Fans – das war unglaublich!“

Jaron Siewert: „Glückwunsch an den BHC und die zahlreich mitgereisten Fans. Wir haben von Anfang an mitgehalten und leisten uns zum Ende der ersten Halbzeit dann zu viele Fehler, um es enger zu gestalten. Wir kämpfen uns dann in der zweiten Halbzeit rein, können es sogar drehen aber den Vorsprung nicht ausbauen. Am Ende fühle ich mich ein wenig an das Hinspiel erinnert wo Gutbrod kommt und es mit drei Treffern und dem siebten Feldspieler entscheidet.“

TUSEM Essen: Bliß, Mangold – Beyer, J. Ellwanger (4), Witzke, Hegemann, L. Ellwanger, Roosna, Kintrup, Szczesny (6), Käsler (1), Müller (4), Seidel, Reißky (2), Skroblien (11/4). Trainer: Jaron Siewert

Bergischer HC: Rutschmann, Rudeck – Kotrc (5), Artmann, Gutbrod (3), Bettin, Arnesson (6), Szücs (1), Nippes, Darj (2), Petrovsky (2), Criciotoiu, Majdzinski (3), Gunnarsson (9/4). Trainer: Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Sebastian Grobe und Adrian Kinzel Siebenmeter: 4/5 – 4/5 Zeitstrafen: 5 – 6 (Hegemann (2), Müller, Skroblien, Szczesny – Nippes (2), Darj, Petrovsky, Arnesson, Szücs) Spielverlauf: 1:3 (5.), 2:4 (10.), 5:7 (15.), 8:9 (20.), 11:12 (25.), 12:15 (30.), 15:18 (35.), 20:20 (40.), 22:22 (45.), 23:25 (50.), 26:28 (55.), 28:31 (60.)

TUSEM liefert Kampf in packendem Derby

Essens Coach Jaron Siewert – © by Sportstimme (K)

Essen. (PM TUSEM) Der TUSEM Essen hat sein Heimspiel in der mit 2578 Zuschauern ausverkauften Sporthalle „Am Hallo“ gegen den Bergischen HC verloren. Am Ende stand es 28:31 (12:15) aus Sicht der Essener, die dem großen Favoriten beinahe ein Bein stellen konnten.

Es war alles bereit für ein spannendes Derby: Ausverkaufte Halle, gute Stimmung auf beiden Seiten und zwei Mannschaften, die sich schon im Hinspiel alles abverlangten. Somit begann die Partie sehr stimmungsvoll. Der TUSEM wollte die ärgerliche Niederlage bei den Rhein Vikings (29:32) zwei Tage zuvor vergessen machen. Trainer Jaron Siewert ließ seine Jungs daher offensiv verteidigen, was sich auszahlen sollte. Zwar zeigten die Gäste sofort, dass sie über viel Qualität verfügen, doch die Hausherren wussten sich dagegen zu wehren. Mit Biss in der Deckung und mit Tempospiel im Angriff begegnete der TUSEM dem BHC auf Augenhöhe. Und mit zunehmender Spielzeit wurde auch die Abschlussquote immer besser, weshalb die zwischenzeitliche Führung für den Tabellenführer durch ausgeglichen werden konnte (9:9, 21.). Jedes Tor und jede Parade wurde von den Fans gefeiert und das trieb vor allem die Gastgeber an. Mit Leidenschaft stellten sie die Bergischen vor eine Herausforderung, wobei sie sich vor der Pause dann doch noch einmal absetzen konnten.

Doch das 15:12 aus Sicht der Gäste war noch längst nicht die Entscheidung. Denn im zweiten Durchgang ließ die Mannschaft von der Margarethenhöhe nicht locker und hielt ordentlich Druck auf dem Kessel. Der TUSEM zeigte sich mutig im Angriff und mit der nötigen Durchschlagskraft. Sei es Dennis Szczesny, Justin Müller oder Jonas Ellwanger mit guten Abschlüssen aus dem Rückraum – oder der starke Tom Skroblien, der immer wieder die schnellen Essener Angriffe erfolgreich verwertete. Insgesamt gelangen dem Linksaußen satte elf Tore im Derby.

Der intensive Kampf wurde dann sogar mit der zwischenzeitlichen Führung belohnt: Szczesny traf mit einem gefühlvollen Heber zum 22:21 (44.) und spätestens jetzt glaubten viele Fans an eine Überraschung. Aber der Bergische HC hatte die richtige Antwort parat und feuerte zurück. Schnell war das Ergebnis wieder gedreht und nun erlaubten sich die Essener den einen oder anderen Fehler zu viel. Da ließ sich der BHC nicht zweimal bitten und nutzte diese eiskalt aus. Am Ende reichte es für den TUSEM nicht zur Überraschung, weil der Spitzenreiter die Partie hochkonzentriert zu Ende brachte.

„Eigentlich haben wir in der ersten Halbzeit kämpferisch gut angefangen und mitgehalten. Auch da hatten wir allerdings schon ein paar Fehler zu viel. Anfang der zweiten Halbzeit ist der BHC leider etwas weggezogen, aber wir haben uns super zurückgekämpft und drehen das Spie sogar. Leider haben wir in der Phase unseren Vorsprung nicht ausbauen können. Auch weil uns die drei anschließenden Tore wehgetan haben. Das hat mich ein bisschen an das Hinspiel zurückerinnert“, sagte TUSEM-Trainer Jaron Siewert nach der Niederlage.

Essens bester Torschütze, Tom Skroblien, war mit dem Auftritt der Mannschaft zufrieden: „Die kleinen Fehler haben das Spiel einfach entschieden. Nach unserer Führung hat der BHC umgestellt und damit sind wir nicht so richtig klargekommen. Und vorne vertendeln wir zu viele Bälle und hatten zu schnelle Abschlüsse. Da hätten wir mehr auf den Punkt spielen können. Im Großen und Ganzen können wir aber mit der Leistung zufrieden sein. Ist halt ärgerlich, denn wir wollten das Derby gewinnen. Aber es war definitiv eine Leistung, auf die wir aufbauen können.“

Der TUSEM wartet damit also auch nach dem vierten Spiel in diesem Jahr auf den ersten Sieg und kann es schon am Freitag (2.3.) im nächsten Heimspiel besser machen. Dann kommt der HSC Coburg in die Arena „Am Hallo“ (Anwurf 19.30 Uhr).

TUSEM Essen – Bergischer HC 28:31 (12:15)
TUSEM: Bliß, Mangold; Beyer, J.Ellwanger (4), Witzke, Hegemann, L.Ellwanger, Roosna, Kintrup, Szczesny (6), Käsler (1), Müller (4), Seidel, Reißky (2), Skroblien (11/2).
BHC: Rudeck, Rutschmann; Bettin, Darj (2), Petrovsky (2), Gunnarsson (9/4), Nippes, Majdzinski (3), Kotrc (4), Artmann, Szücs (1), Gutbrod (3), Arnesson (6), Criciotoiu.
Siebenmeter: 2/3 – 5/4.
Zeitstrafen: 5 – 7.
Schiedsrichter: Grobe (Braunschweig)/Kinzel (Bochum).
Zuschauer: 2578 (ausverkauft).

sportstimme

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