Hagen. (PM Eisntracht) Drei Vereine, zwei Ligen, eine Leidenschaft: Handball in der Region! Unter diesem Motto stand eine Veranstaltung, zu der Zweitligist und Initiator... 3 Vereine, 2 Ligen, 1 Leidenschaft

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Hagen. (PM Eisntracht) Drei Vereine, zwei Ligen, eine Leidenschaft: Handball in der Region! Unter diesem Motto stand eine Veranstaltung, zu der Zweitligist und Initiator VfL Eintracht sowie die Oberligisten TuS Volmetal und SG Menden Sauerland Wölfe ins Iserlohner Hotel „Vier Jahreszeiten“ eingeladen hatten.

Außerdem ging es um ein Event mit absolutem Premieren-Charakter: Das „Summer Game“ in der Eissporthalle am Seilersee am Freitag, 12. Mai 2023.

„Wenn wir den Handball in der Region am Leben erhalten wollen, muss etwas passieren“, brachte Eintracht-Trainer Stefan Neff den Sinn der Zusammenkunft im Allgemeinen und des geplanten ersten „Sommerspiels“ auf handballfremdem Terrain auf den Punkt. „Wir wollen etwas Besonderes erleben und Werbung für unsere Sportart über Hagen hinaus machen.“

Gegner an diesem Abend im Zweitliga-Punktspiel, das die Basis bildet, wird der TV Hüttenberg sein. Zum hessischen Rivalen besteht seit einiger Zeit eine besondere Beziehung. „Die haben im vergangenen Jahr, als sie aus den Medien von der hiesigen Flutkatastrophe erfuhren, ein Benefizspiel für Hagen veranstaltet und inklusive Sponsorenspenden einige tausend Euro für die Flutopfer überwiesen“, berichtete Joachim Muscheid, Geschäftsführer des Profi-Bereichs des VfL Eintracht. „So schließt sich der Kreis, wenn man diesen Gegner für solch ein Spiel gewinnen kann.“

Der Kampf um Zweitliga-Punkte soll dann eingebettet werden in eine Beach-Party mit Beachhandball-Feld zum Ausprobieren neben der Halle sowie weitere Programmpunkte, in die auch Eishockey-Asse der Iserlohn Roosters eingebunden werden. Schließlich ist kein alleiniger Eintracht-Event, sondern eine Veranstaltung für alle Handballfans aus der Region sowie die ortsansässigen Eishockeyfreunde geplant. „Ich denke, dass wir eine gut gefüllte Halle erleben werden“, freut sich Muscheid schon auf den 33. Spieltag.

Veranstaltungen wie diese sind umso wichtiger, als der Handballsport nicht nur Corona bedingt seit Jahren gegen einen anhaltenden Negativtrend zu kämpfen hat. „Die Vereine um uns herum sterben ja aus, vor allem im Jugendbereich“, wird laut Stefan Neff die Basis immer schmaler. Diese Entwicklung könne auch dadurch nicht kompensiert werden, dass der VfL Eintracht, der unlängst erstmals das Jugendzertifikat der Handball-Bundesliga für exzellente Nachwuchsarbeit erhielt, wie die Mendener Sauerland Wölfe (18 Jugendmannschaften) noch erfreulich breit aufgestellt ist. Denn das ist längst die Ausnahme.

„Es nützt uns nichts, mit unserem Gang in Schulen und Kindergärten ein Alleinstellungsmerkmal zu haben“, so der Chefcoach der Grüngelben, „wenn es keine Konkurrenz mehr gibt, mit der sich unsere Jugendlichen messen können.“ Deshalb sage er immer wieder und an jeder Stelle, „dass wir unsere Kapazitäten nicht allein für den VfL Eintracht nutzen sollten.“ Schließlich sei jedes Kind, das bei welchem Verein auch immer den Weg zum Handball findet, ein Gewinn.

Früher, daran erinnerte sich Neff mit Blick auf Volmetals Co-Trainer Frederik Kowalski („wir sind fast ein Jahrgang“), der die Farben des Drittliga-Absteigers vertrat, habe es pro Altersklasse bis zu 20 heimische Nachwuchsmannschaften gegeben. Davon sei kaum noch etwas übrig. „Ich sehe uns schon ein stückweit als Basisbotschafter für die Handball-Jugendarbeit in unserer Stadt, weil wir in der Lage sind, professionelle Kapazitäten bereit zu stellen“, diese Rolle nehmen die Grüngelben laut Neff gerne an. „Aber man muss auch den Breitensport mit ins Boot holen, damit unsere Sportart langfristig überlebt.“

Was den Jugend-Leistungsbereich angeht, so ist für den Eintracht-Chefcoach die Perspektive klar mit dem Bau der geplanten großen Mehrzweckhalle verbunden. Es gehe um Trainingseinheiten, Trainingskapazitäten, schlichtweg um die Frage: „Wie professionell kann man es am Ende aufziehen? Da schwirrt auch immer mal wieder das Wort ,Akademie‘ im Dunstkreis herum.“ Zukunftsmusik.
Gegenwart ist ein Zweitliga-Saisonstart, der mit 2:10 Punkten deutlich schlechter ausgefallen ist als erhofft: „Es bewahrheitet sich wieder einmal, dass das zweite Jahr in einer neuen Liga schwieriger ist als das erste“, konstatiert Stefan Neff, „zum einen ist die Aufstiegseuphorie weg, zum anderen wird man jetzt ganz anders wahrgenommen als in der vergangenen Saison als Aufsteiger.“

Zwei Spielklassen tiefer haben sich der TuS Volmetal und die Mendener Sauerland Wölfe als Drittliga-Absteiger in die Oberliga eingereiht. Mit bisher unterschiedlichem Erfolg. Während sich die mit 11:1 Punkten fast perfekt gestarteten Wölfe laut ihres neuen Trainers Andy Palm darüber im Klaren sind, dass die echten Standortbestimmungen noch ausstehen, blicken die mit 2:6 Zählern schlecht in die Saison gekommenen „Taler“ erstmal nach unten. „Wir sind durch den Start gewarnt, verfallen aber jetzt nicht in Hektik“, gibt sich Frederik Kowalski gelassen. Das Saisonziel, sich „in der Liga zurecht zu finden und letztlich im Mittelfeld einzureihen“, habe nach wie vor Bestand.

Beim VfL Eintracht gab es vor dem Saisonstart bezüglich der Saisonerwartungen eine große Bandbreite. „Das reichte von ,um den Aufstieg mitspielen‘ bis zum neuerlichen Klassenerhalt“, berichtet Stefan Neff, der fünf Neuzugänge zu integrieren hatte. „Zum einen haben wir versucht, die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen, zum anderen sind wir dadurch noch nicht so eingespielt“, umreißt der Übungsleiter die Auftaktphase, die obendrein von zahlreichen Ausfällen geprägt war. „Wir müssen jetzt Schritt für Schritt gehen und uns erstmal ans gesicherte Mittelfeld heranrobben.“ Langfristig, davon ist Neff überzeugt, werde man nicht zuletzt dank des größer gewordenen Kaders „das ernten, was wir jetzt säen.“

Dazu gehört auch deutlich mehr Heimstärke als bisher. „Wir müssen mal anfangen, zuhause zu gewinnen“, fordert der VfL-Coach vor dem nächsten Auftritt am Ischeland unmissverständlich. Wohl wissend, dass am Sonntag, 23. Oktober, um 16 Uhr mit der SG BBM Bietigheim kein Leichtgewicht als Gegner wartet.

sportstimme

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